2014-06-26 11:35:09

Sitzung der Ostkirchenhilfswerke: Die Not in Syrien und im Irak


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat „den Brüdern und Schwestern in Syrien und dem Irak, ihren Bischöfen und Priestern“ seine Nähe ausgedrückt. Er äußerte sich bei der Audienz für die Angehörigen der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen (ROACO), die er an diesem Donnerstag empfing. Die Notlage der Menschen in Syrien und im Irak waren diesmal die Schwerpunkte der alljährlich stattfindenden Konferenz. Vertreter von 26 katholischen Hilfswerken kamen zusammen, um sich über aktuelle Brennpunkte zu beraten. Das Ziel: die Hilfe für die katholischen Ostkirchen bündeln und besser koordinieren. Wir haben mit dem Sekretär des Zusammenschlusses der katholischen Ostkirchenhilfswerke kurz vor Abschluss der Beratungen gesprochen. Pater Max Cappabianca sagte gegenüber Radio Vatikan:

„Syrien ist auch in diesem Jahr wieder eins der Hauptthemen der ROACO, ganz klar - wegen der aktuellen dramatischen Situation. Wir hatten den Apostolischen Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, da, der uns wieder auf den neusten Stand gebracht hat. Dies hat vor allem den Hilfswerken geholfen, da sie so ihre Arbeit noch besser koordinieren können. Zusammen mit der Caritas muss geschaut werden, wo die Schwerpunkte der Hilfe liegen und wo vielleicht Hilfen vergessen werden. Ein Problem ist, dass manche Gebiete einfach nicht zugänglich sind. Zum Beispiel gibt es Milchpulver für Kinder, jedoch Zonen, in die man nicht hineinkommt , weil sie von den Rebellen kontrolliert sind. Und dort kann keine Hilfe durchkommen. Wir haben auch über den Irak gesprochen, wo die Situation ebenfalls dramatisch ist und wo auch nicht nur Christen fliehen. Hier wurde vereinbart, dass die Hilfswerke sich gemeinsam darum bemühen, dass wirklich Hilfe ankommt und geleistet wird.“

Aufgrund der angespannten Lage in der Ukraine wurde bei der diesjährigen ROACO-Sitzung auch über dieses Thema gesprochen. Dazu Cappabianca:

„Wir sind sehr froh, dass der Großerzbischof, also das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, zugesagt hat zu kommen; auch der apostolische Nuntius in der Ukraine, Thomas Edward Gullickson, ist anwesend. Beide geben einen Bericht über die aktuelle Lage. Oft ist diese sehr komplex, und es ist schwierig, sie von außen zu durchschauen, daher helfen diese Berichte besonders den Hilfswerken, die dort engagiert sind, wie zum Beispiel Renovabis oder auch den anderen Hilfswerken.“

An der ROACO-Sitzung teilnehmende Hilfswerke sind aus Deutschland neben Renovabis auch missio, Misereor und der deutsche Caritasverband.
Papst Franziskus‘ Reise ins Heilige Land ist noch nicht lange her – über sie sei auf der ROACO-Sitzung ausführlich gesprochen worden, referiert Cappabianca:

„Sehr breiten Raum hat natürlich der Papstbesuch und die Folgen für die christlichen Gemeinschaften vor Ort eingenommen. Und auch das Gebet von Papst Franziskus zusammen mit den Präsidenten von Israel und Palästina stand im Fokus. Es ist klar geworden, dass sich viele Hoffnung auf einen Durchbruch machen, auf eine neue Perspektive. Alle haben unterstrichen, dass das Anliegen des Papstes war, neue Horizonte zu öffnen und nicht im Misstrauen zu verharren.“

Weiter sei es bei der Sitzung um Rumänien gegangen, wo die rumänische Kirche „vor 20 Jahren aus dem Nichts wiedererstanden“ sei. Hier gebe es heute Positives zu berichten. Cappabianca:

„Die rumänisch-griechisch-katholische Kirche war ja verboten und ist wirklich brutalst verfolgt worden. Es ist wirklich ein wunderschönes Zeichen zu sehen, wie diese Kirche jetzt wieder neu erstanden ist, auch dank der Hilfe von Hilfswerken wie Kirche in Not und Renovabis! Die Kirche steht schon auf sehr starken eigenen Füßen, und unser Anliegen war es zu schauen, was noch an Hilfe und Solidarität der Weltkirche notwendig ist, damit es wirklich eine missionarische Kirche sein kann.“

(rv 25.06.2014 jb)








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