2014-06-25 11:26:48

Irak/Libanon: Gewaltwelle beunruhigt den ganzen Nahen Osten


RealAudioMP3 Die Gewaltwelle im Irak beunruhigt die gesamte Region. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Berater der Apostolischen Nuntiatur in Beirut, Jain Mendez. Auch im Libanon spüre man den Druck, den die Islamistengruppe „Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien“ (ISIS) im Irak produziere, so Mendez. Im Libanon leben bereits über eine Million Flüchtlinge aus dem Krisenland Syrien, nun befürchten viele, dass auch etliche tausende Iraker dazu stoßen werden.

„Wir dürfen nicht übersehen, dass der Libanon ein kleines Land ist. Die Wirtschaftslage würde bei weiteren Flüchtlingsströmen komplett zusammenbrechen. Die Libanesen sind ein großherziges und offenes Volk, doch sie sind auch sehr enttäuscht, dass der Westen zu wenig für Flüchtlinge aus Krisengebieten im Nahen Osten tut.“

Seit Beginn der Offensive der Dschihadisten im Irak sind laut UNO-Angaben mehr als 1.000 Menschen getötet worden. Die Strategie der ISIS-Kämpfer sei nicht mehr wie bei Al Qaida, mit unvorhersehbaren Terroranschlägen die Menschen zu verängstigen, sondern sie mit einem offenen Krieg anzugreifen. Deshalb sei die Angst auch außerhalb des Irak groß, so Mendez.

„Sicherlich ist die Angst vor allem im Irak groß. Die Gruppe Isis ist sehr radikal und gewalttätig. Aber es ist leider durchaus vorstellbar, dass die Gruppe nicht nur den Irak und Syrien terrorisiert, sondern auch bis in den Libanon vordringen will. Vor allem Syrien ist ein Pulverfass, das weiter explodieren könnte. Und das wäre für den gesamten Nahen Osten ein Problem.“

Auch die UNO ist beunruhigt: Der Sprecher des Hohen Kommissars für Menschenrechte, Robert Colville, warf der ISIS vor, Gegner grausam misshandelt, gefangene Soldaten und Polizisten erschossen und Menschen aufgrund ihrer Religion oder Ethnie angegriffen zu haben.


Unser Bild zeigt irakische Flüchtlinge, die vor der Terrorgruppe in den Nordirak fliehen.

(rv 25.06.2014 mg)








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