2014-06-24 11:01:00

Irak: Krisensitzung der chaldäischen Kirche


Aufgrund der angespannten Lage findet die Synode der chaldäischen Kirche nicht in Bagdad statt. Das an diesem Dienstag startende Treffen wurde nach Ankawa nahe Arbil, der Hauptstadt der kurdischen Autonomiegebiete, verlegt. Die kurdischen Gebiete sind derzeit am wenigstens von Anschlägen betroffen und erleichtern somit die Teilnahme der Bischöfe aus Mossul und Kirkuk. Vier Tage lang wollen die Bischöfe über die ausufernde Gewalt und die Lage der Christen in ihrem Land sprechen. Nachdem die islamistische Terrorgruppe ISIS mehrere Gebiete im Irak in ihre Gewalt gebracht hatte, sei das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt worden, berichtete Pater Albert Hisham, Sprecher des Patriarchates, gegenüber dem Fides-Dienst.

Der chaldäische Patriarch Louis Raphaël Sako I. hatte angesichts der Krise alle „Personen guten Gewissens“ aufgerufen, sich für eine „politische Lösung“ des Konfliktes zu engagieren. Sako I. hatte in dem Zusammenhang für eine „Regierung der Nationalen Einheit“ plädiert. Die aktuelle Lage bietet laut Einschätzung des Patriarchen ein hohes Risiko für den Ausbruch eines Bürgerkrieges.

Nach der Eroberung Mossuls durch sunnitische Aufständische bestätigte der chaldäische Erzbischof von Mossul, Amel Shamon Nona, an diesem Montag indes die Verwüstung einer Madonnenstatue in der Stadt. Gerüchte über eine „islamische Steuer“ für die Christen in Mossul haben sich laut dem Erzbischof bisher jedoch nicht bewahrheitet.


Unser Foto zeigt einen der Eingänge zur Zitadelle in der nordirakischen Stadt Arbil.

(rv/fides 24.06.2014 no)








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