Die maronitischen Bischöfe beklagen den Boykott der Präsidentenwahlen durch einige
parlamentarische Gruppen. In einer Erklärung zum Abschluss der Patriarchalsynode heißt
es, diese Strategie bringe das Land in große Gefahr angesichts der derzeitigen Entwicklungen
im Nahen Osten. – Am 25. Mai lief die Amtszeit des scheidenden Präsidenten Michel
Sleiman aus. Seitdem boykottieren die Abgeordneten der Koalition „8. März“, zu der
auch die Hezbollah-Partei gehört“, die Abstimmung. Ein weiteres Thema der Erklärung
der Bischöfe ist die sog. „Südlibanesische Armee“, eine im Bürgerkrieg von Israel
unterstütze - hauptsächlich christliche - Miliz, die im Süden Libanons gegen die PLO
kämpfte. Viele Kämpfer sind nach Abzug der Israelischen Truppen vor 30 Jahren nach
Israel geflohen und werden nun von ihren Landsleuten als „Verräter“ betrachtet. Der
Besuch des maronitischen Patriarchen in Israel, bei dem er auch mit ehemaligen Kämpfern
der Miliz zusammenkam, habe die Hoffnung auf eine Lösung für die Exilierten genährt,
so die Bischöfe