2014-06-19 14:22:07

D/Syrien: Mindestens 100.000 aufnehmen


Deutschland sollte mindestens 100.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Das hat nun der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gefordert, der in der Deutschen Bischofskonferenz für die Weltkirche zuständig ist. Anlässlich des UNO-Weltflüchtlingstags am Freitag griff Schick einen Vorschlag des deutschen katholischen Hilfswerks Misereor auf. Zugleich erinnerte der Erzbischof daran, dass Deutschland während des Balkankriegs in den 1990er-Jahren über 300.000 Flüchtlingen Zuflucht bot.

Die Menschen in der Bürgerkriegsregion fühlten sich im Stich gelassen, sagte Schick. Dass Deutschland 20.000 sogenannte Kontingent-Flüchtlinge aufnehme, sei zwar ein guter Schritt, aber nicht ausreichend. Weitere syrische Flüchtlinge würden auch von in Deutschland lebenden Verwandten beherbergt, die sich zur finanziellen Versorgung verpflichten müssten. Doch damit seien diese oftmals überfordert. Der Staat sollte sie unterstützen und etwa eine Krankenversorgung gewährleisten.

Der Erzbischof rief aber auch alle europäischen Staaten auf, Zeichen der Menschlichkeit und Solidarität zu setzen angesichts von über zwei Millionen syrischen Flüchtlingen und vier Millionen Binnenvertriebenen seit 2011. Die Hälfte davon seien Kinder und Jugendliche, die nach Befürchtungen der Vereinten Nationen zu einer "verlorenen Generation" werden könnten.

(kap 19.06.2014 gs)








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