Die Gesellschaft zählt auf gerechte und unparteiische Staatsanwälte. Das betonte der
Papst an diesem Dienstag. Er empfing im Vatikan den italienischen Rat der Staatsanwälte.
Die Staatsanwaltschaft sei eine wichtige Behörde eines jeden Staates, weil sie sich
„um das soziale Zusammenleben“ kümmere, betonte Franziskus. In Italien stehen Staatsanwaltschaften
seit Jahren in den Schlagzeilen, weil sie von einem Teil der Politik, etwa vom früheren
Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, als „voreingenommen“ kritisiert werden.
Es
gebe genügend Vorbilder für moralische Integrität im Richteramt, führte Franziskus
aus. Ausdrücklich verwies er auf Vittorio Bachelet, der den Obersten Richterrat Italiens
in schwierigen Zeiten leitete und Opfer von Gewalt in den sogenannten bleiernen Jahren
wurde. Er wurde 1980 in der Sapienza-Universität von Rom erschossen, wo er als Dozent
lehrte. Namentlich nannte er auch Rosario Livatino, der 1990 von der Mafia auf Sizilien
ermordet wurde und für den ein Seligsprechungsverfahren in Gang ist.