2014-06-17 14:07:43

Irak: Erzbischof gegen ausländische Intervention


Die internationale Gemeinschaft sollte nicht in den Kampf gegen die radikal-islamische Terrorgruppe ISIS im Irak eingreifen. Das fordert der römisch-katholische Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman. Gegenüber dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ rief er die irakischen Staatsführer zur Zusammenarbeit auf, um die Krise zu bewältigen. Die Abkürzung „ISIS“ steht für „Islamischer Staat im Irak und (Gross-) Syrien“. ISIS müsse allerdings gestoppt werden, so der Erzbischof weiter. Entscheidend dafür sei der politische Konsens innerhalb des Irak. Falls die Regierung in dieser Frage nicht an einem Strang ziehe, werde die Bedrohung einen tragischen Ausgang nehmen. Mit Blick auf eine mögliche ausländische Intervention sagte der Erzbischof: „Die internationale Gemeinschaft sollte nicht eigene Interessen verfolgen, sondern das Gemeinwohl und den Frieden im Blick haben.“

Sleiman berichtete von großer Verunsicherung in der Landeshauptstadt Bagdad. Die Gottesdienstbesucher seien sehr niedergeschlagen. „Die Menschen, mit denen ich nach der Sonntagsmesse sprach, leiden unter der angespannten Situation“, so Sleiman. Da die Straßen in den Norden abgesperrt sind und es auf den Verkehrsverbindungen in den Süden zahlreiche Kontrollpunkte und Barrikaden gibt, blieben viele in der Hauptstadt. Nur die Wohlhabenderen würden Bagdad auf dem Luftweg verlassen.

(pm 17.06.2014 mg)







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