Strategien zur Geldanlage müssen nach Worten von Papst Franziskus stärker den Belangen
der Armen Rechnung tragen. Man sollte verantwortungsvolle Anlageformen entwickeln,
die etwas Gewinn abwerfen und zugleich die wirtschaftliche und soziale Entwicklung
armer Völkern fördern; die Wirtschaft kennt solche Strategien unter dem Schlagwort
„Impact Inveseting“. Franziskus äußerte sich an diesem Montag im Vatikan vor den Teilnehmern
einer Konferenz über „Investieren für die Armen". Man könne „nicht länger tolerieren,
dass die Finanzmärkte das Schicksal der Völker bestimmen, statt den Bedürftigen zu
helfen". Als „Skandal" bezeichnete Franziskus Spekulationen auf Nahrungsmittelpreise.
Diese hätten schlimmste Konsequenzen für den Zugang armer Menschen zu Lebensmitteln.
Zusammenhang
von Gewinn und Solidarität
Die Ethik müsse in der Finanzwelt ihren
Raum wiederfinden, und die Märkte müssten sich „in den Dienst der Interesse der Völker
und des Gemeinwohls der Menschheit stellen", sagte der Papst vor den Teilnehmern der
vom päpstlichen Rat „Iustitia et pax" organisierten Konferenz. Es gehe darum, durch
Investitionen positive soziale Entwicklungen für die Menschen einzuleiten, etwa durch
die Schaffung von Arbeitsplätzen, den Zugang zu Energie und zur Bildung oder die Förderung
der Landwirtschaft. Grundsätzlich gelte es, den „ursprünglichen Zusammenhang zwischen
Gewinn und Solidarität" wiederherzustellen, sagte der Papst.
Ausdrücklich begrüßte
der Papst die Teilnahme von Vertretern der vatikanischen Kurie an dem Kongress. Hier
könnten sie innovative Formen des Investments studieren, die Gewinn abwerfen und zugleich
dem sozialen Aufbau zugute kommen. An dem Kongress nahm unter anderem Ernst von Freyberg
teil, der Chef der vatikanischen Geldinstitutes IOR.