Bevor die Kicker Brasiliens und Kroatiens an diesem Donnerstag den Ball zum Rollen
bringen werden, wird vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-WM in Brasilien eine Zeremonie
abgehalten, die mit einer Papst-Idee beginnt. Wie uns der Präsident des Fußballdachverbandes
FIFA im vergangenen November verriet, hat Papst Franziskus um einen Gefallen gebeten:
Eine Friedenstaube soll vor dem Eröffnungsspiel auf dem Fußballfeld fliegen gelassen
werden.
„Es war ein außerordentlich freundliches Treffen. Ich wusste ja
im Vorfeld schon, dass Papst Franziskus fußballbegeistert ist. Von mir muss ich das
ja nicht zwei Mal sagen. Es sind also zwei Menschen zusammengekommen, die in ihrer
Aufgabe gleiche Werte erkennen. Der Papst hat sofort über Sport und insbesondere über
Fußball gesprochen. Er wies darauf hin, dass Sport Leute zusammenbringt. Er sprach
von ,educación´, also Erziehung. Ich sagte ihm, dass Fußball eine Schule des Lebens
sei, basierend auf Disziplin, Respekt, Wettkampf und Fairplay. Und ich sagte ihm,
dass Fußball der Welt eine große Hoffnung schenkt. Dann sagte er zu mir, ich hätte
Recht. Und weiter: Fußball solle sich noch mehr für den Frieden einsetzen. ,Futbol
por la paz´, sagte der Papst. Dann hatte ich die Gelegenheit, mit ihm eine Neueinführung
der Fifa zu besprechen. Es handelt sich um einen Händeschlag vor dem Spiel, um ein
Zeichen für den weltweiten Frieden zu setzen.“
Papst wollte Olivenbäumchen
am Spielfeldrand in Sao Paulo
Der Fußball sei auch für den Frieden
wichtig, sagte damals der Schweizer Sepp Blatter.
„Ich war vor kurzem im
Iran. Wir arbeiten jetzt für das Zustandekommen eines Spiels zwischen der – zumindest
fußballerisch anerkannten – Mannschaft Palästinas gegen Israel. Da sagte Franziskus
zu mir: ,Bravo, mach weiter so! Aber denk daran, es sollte Frieden geben.‘ Ich sagte
dann zu ihm, dass wir da mithelfen könnten. Wir haben dann festgelegt, dass bei der
nächsten WM in Brasilien 2014 ein konkretes Zeichen gesetzt wird. Franziskus wollte,
dass man einen Olivenbaum auf dem Feld einpflanzen sollte. Das darf man aber wegen
der Fifa-Regeln nicht machen. Dann sagte er, dass wir doch eine Friedentaube fliegen
lassen sollten. Und das wird nun auch gemacht.“
Das ursprüngliche Interview
mit Sepp Blatter können Sie unter folgendem Link nachlesen und –hören. http://de.radiovaticana.va/news/2013/11/22/fifa-präsident_beim_papst:_wm-eröffnung_mit_friedenstaube/ted-749079