2014-06-11 11:26:56

Spanien: Ein Viertel mehr Hilfesuchende in Kirchen


Die Kirche hat angesichts der wirtschaftlichen Krise ihre sozialen Aktivitäten noch einmal deutlich verstärkt: 2012 nahmen 3,5 Millionen Menschen - ein Viertel mehr als im Jahr zuvor - soziale Angebote der katholischen Einrichtungen in Anspruch. 2,25 Millionen hätten hier Nahrung, Kleidung, Geldzahlungen oder humanitäre und spirituelle Versorgung erhalten, womit die Kirche „einer der aktivsten Akteure im Kampf gegen die Auswirkungen der Krise“ ist, besagt der in dieser Woche veröffentlichte Rechenschaftsbericht der Spanischen Bischofskonferenz.

Mehr Sozialzentren
Parallel zu den Hilfesuchenden sei 2012 auch die Zahl kirchlicher Sozialzentren gestiegen - um 400 auf landesweit nunmehr 8.135, informierte der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ricardo Blázquez, bei der Vorstellung des Jahresberichts. Insgesamt hätten die Priester, Ordensleute und Laienmitarbeiter im besagten Jahr 49 Millionen Stunden Einsatz für andere Menschen geleistet. Zur weiteren Leistungsbilanz der Kirche Spaniens zählte der Erzbischof u.a. neun Millionen Messfeiern für wöchentlich rund zehn Millionen Messbesucher, über 1,4 Millionen Schüler in kirchlichen Schulen, die Versorgung von 13.000 Missionaren weltweit oder den Erhalt von 22 Kirchengebäuden des UNESCO-Weltkulturerbes.

Neun Millionen Steuerzahler
Der vom Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen PwC erstellte Bericht über die Einkünfte und Ausgaben der insgesamt siebzig Diözesen des Landes soll zeigen, „was wir sind, was wir tun und womit wir es tun“, erklärte Blázquez. Um Transparenz sind die Bischöfe besonders gegenüber den Steuerzahlern bemüht: In Spanien gibt man auf der Steuererklärung an, ob man 0,7 Prozent des Einkommens einer Religionsgemeinschaft, sozialen Zwecken oder dem Staat zuführen möchte. Neun Millionen Spanier - 900.000 mehr als 2006 - hätten bei dieser Steuer die katholischen Kirche bedacht, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Knapp 250 Millionen Euro Einnahmen
Die Kirche habe dadurch Einnahmen von 248,5 Millionen Euro erhalten, wovon 197 Millionen an die Diözesen für deren Bedarf sowie 51 Millionen für allgemeine Ausgaben aufgewendet wurden, darunter die Sozialversicherung für Priester, die Bischofskonferenz oder Beiträge für die diözesanen Caritasverbände.

In dem Bericht wird ausserdem hervorgehoben, dass die katholische Kirche ihre Leistungen deutlich günstiger als zu „normalen“ Markpreisen erbringt. Jeder der Kirche überlassene Euro erziele einen Marktwert von 2,40 Euro.

(kap 11.06.2014 mg)







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