Pfingsten ist nach
den Worten von Papst Franziskus kein Fest der bloßen Erinnerung an ein einmaliges
Ereignis von vor 2.000 Jahren. Das Wirken des Heiligen Geistes dauert bis heute an
und beschränkt sich nicht auf einen Augenblick im Leben der Jünger Jesu, so Franziskus
am Sonntag in seiner Predigt in der Messe zum Pfingstfest im Petersdom.
Christus
habe nicht aufgehört, seiner Kirche den Heiligen Geist zu senden. Dieser führe die
Gläubigen als „Meister des Lebens“ auf dem rechten Weg durch Höhen und Tiefen. Er
wecke in ihnen das Verständnis für Jesu Worte und bewirke, dass Menschen einen brüderlichen
Dialog miteinander führten.
Ein Christ ohne Erinnerung sei kein echter Christ,
führte Franziskus im Petersdom aus. Ein solcher bleibe im Augenblick gefangen und
unfähig, sein Leben als Teil der Heilsgeschichte zu begreifen. Der Heilige Geist hingegen
trage als „lebendes Gedächtnis der Kirche“ zu einem tieferen Verständnis der Gegenwart
im Lichte von Jesu Worten bei. So fördere er eine „Weisheit des Herzens“.
Als
weiteres Wirkungsfeld des Heiligen Geistes nannte der Papst die Prophetie. Diese lege
Ungerechtigkeiten und Widersprüche offen, so Franziskus. Sie tue dies jedoch stets
mit Milde und in einem konstruktiven Sinn.