2014-05-31 09:48:00

Papst weiht neuen Kurienbischof: „Niemals mögen dich Eitelkeit und Hochmut überkommen"


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat am Freitagabend den Untersekretär der Bischofssynode, Fabio Fabene, im Petersdom zum Bischof geweiht. Mit diesem Schritt wolle er die Bedeutung der Synode verdeutlichen, hatte der Papst seine Entscheidung im April begründet. Der Bischofsrang für einen Untersekretär – der „dritte Mann“ einer päpstlichen Behörde – gilt als ungewöhnlich; in fast allen Fällen sind es einfache Priester, die beim Heiligen Stuhl als Untersekretäre wirken.

In seiner Predigt orientierte sich der Papst am Normtext des römischen Messbuches für die Feier der Bischofsweihe, fügte aber einzelne Passagen aus eigenem Antrieb ein. Direkt an Fabio Fabene gerichtet, sagte Franziskus:

„Du wurdest vom Volk gewählt: Niemals mögen dich Eitelkeit, Stolz und Hochmut überkommen. Und du wurdest für die Menschen ins Amt gesetzt: Immer sei deine Haltung die des Dienens. So wie Jesus, genau so. „Bischofsamt“ ist in der Tat der Name eines Dienstes, nicht einer Ehre, denn dem Bischof kommt mehr das Dienen als das Herrschen zu, nach dem Gebot des Meisters.“

Franziskus empfahl dem neuen Bischof, nach den Worten des Apostels Paulus immer über sich selbst und über das Volk Gottes zu wachen.

„Dieses Wachen bedeutet wach zu bleiben, wachsam, um sich selbst vor vielen Sünden und weltlichen Haltungen zu bewahren, und um das Volk Gottes vor den Wölfen zu verteidigen, von denen Paulus spricht. … Über das Volk wachen bedeutet auch beten, für das Volk beten, wie Moses es tat: mit den erhobenen Händen, als Fürbitt-Gebet, dieses mutige Gebet von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn für das Volk.“

Zum Normtext zurückkehrend, fuhr Franziskus fort:

„Verkünde das Wort zu jedem gelegenen und ungelegenem Anlass; ermahne, verwarne, weise zurecht, mit Großmut und Doktrin. … In der dir anvertrauten Kirche sei ein treuer Bewahrer und Spender der Mysterien Christi. … Ermahne die Gläubigen, im apostolischen Einsatz zusammenzuarbeiten und höre ihnen gerne zu. Habe lebhafte Aufmerksamkeit für jene, die nicht dem einen Schafstall Christi angehören, denn auch sie sind dir im Herrn anvertraut.“

Der 55-jährige Italiener Fabene war vor seiner Ernennung als Büroleiter der vatikanischen Bischofskongregation tätig. Wiederholt hat Papst Franziskus deutlich gemacht, dass er das Prinzip der Kollegialität zwischen den Bischöfen der Weltkirche und der Kirchenspitze stärken will.

(rv 31.05.2014 gs)








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