Papst weiht neuen Kurienbischof: „Niemals mögen dich Eitelkeit und Hochmut überkommen"
Papst Franziskus hat
am Freitagabend den Untersekretär der Bischofssynode, Fabio Fabene, im Petersdom zum
Bischof geweiht. Mit diesem Schritt wolle er die Bedeutung der Synode verdeutlichen,
hatte der Papst seine Entscheidung im April begründet. Der Bischofsrang für einen
Untersekretär – der „dritte Mann“ einer päpstlichen Behörde – gilt als ungewöhnlich;
in fast allen Fällen sind es einfache Priester, die beim Heiligen Stuhl als Untersekretäre
wirken.
In seiner Predigt orientierte sich der Papst am Normtext des römischen
Messbuches für die Feier der Bischofsweihe, fügte aber einzelne Passagen aus eigenem
Antrieb ein. Direkt an Fabio Fabene gerichtet, sagte Franziskus:
„Du wurdest
vom Volk gewählt: Niemals mögen dich Eitelkeit, Stolz und Hochmut überkommen. Und
du wurdest für die Menschen ins Amt gesetzt: Immer sei deine Haltung die des Dienens.
So wie Jesus, genau so. „Bischofsamt“ ist in der Tat der Name eines Dienstes, nicht
einer Ehre, denn dem Bischof kommt mehr das Dienen als das Herrschen zu, nach dem
Gebot des Meisters.“
Franziskus empfahl dem neuen Bischof, nach den Worten
des Apostels Paulus immer über sich selbst und über das Volk Gottes zu wachen.
„Dieses
Wachen bedeutet wach zu bleiben, wachsam, um sich selbst vor vielen Sünden und weltlichen
Haltungen zu bewahren, und um das Volk Gottes vor den Wölfen zu verteidigen, von denen
Paulus spricht. … Über das Volk wachen bedeutet auch beten, für das Volk beten, wie
Moses es tat: mit den erhobenen Händen, als Fürbitt-Gebet, dieses mutige Gebet von
Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn für das Volk.“
Zum Normtext zurückkehrend,
fuhr Franziskus fort:
„Verkünde das Wort zu jedem gelegenen und ungelegenem
Anlass; ermahne, verwarne, weise zurecht, mit Großmut und Doktrin. … In der dir anvertrauten
Kirche sei ein treuer Bewahrer und Spender der Mysterien Christi. … Ermahne die Gläubigen,
im apostolischen Einsatz zusammenzuarbeiten und höre ihnen gerne zu. Habe lebhafte
Aufmerksamkeit für jene, die nicht dem einen Schafstall Christi angehören, denn auch
sie sind dir im Herrn anvertraut.“
Der 55-jährige Italiener Fabene war
vor seiner Ernennung als Büroleiter der vatikanischen Bischofskongregation tätig.
Wiederholt hat Papst Franziskus deutlich gemacht, dass er das Prinzip der Kollegialität
zwischen den Bischöfen der Weltkirche und der Kirchenspitze stärken will.