Orthodoxe und katholische Christen werden im Jahr 2025 gemeinsam in der Türkei die
1.700-Jahrfeier des Konzils von Nizäa begehen. Das hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios
I. in einem Interview am Donnerstag angekündigt. Die gemeinsame Feier dieses bahnbrechenden
Konzils hat Bartholomaios nach seinen Angaben in Jerusalem mit Papst Franziskus abgesprochen.
Die Spitzenvertreter der orthodoxen und der katholischen Kirche hatten sich letzten
Sonntag in Jerusalem getroffen. Das Konzil von Nizäa hatte im Jahr 325 mehr als dreihundert
Bischöfe der Ost- und der Westkirche zusammengebracht; es verabschiedete ein Glaubensbekenntnis,
das noch heute in den Gottesdiensten gesprochen wird. Der Text betont, dass Jesus
„eines Wesens mit dem Vater“ ist; der Satz war gegen die Arianer gerichtet. Bartholomaios
nannte das Konzil von Nizäa „das erste wirklich ökumenische Konzil“. Nizäa heißt heute
Iznik und liegt etwa 130 km südöstlich von Istanbul; in der Stadt fanden mehrere Konzilien
statt, heute ist dort noch eine Hagia-Sophia-Kirche zu sehen.
Der Ökumenische
Patriarch bestätigte, dass er mit dem Papst auch über eine Vereinheitlichung des Ostertermins
gesprochen habe. Bislang feiern katholische und orthodoxe Christen Ostern an unterschiedlichen
Tagen, je nachdem, ob sie dem gregorianischen oder dem julianischen Kalender folgen.
Das Thema soll auf einem Pan-Orthodoxen Konzil besprochen werden, das an Pfingsten
2016 in Istanbul im Phanar stattfinden soll, dem Amtssitz von Bartholomaios. Ein einheitlicher
Ostertermin wäre vor allem für Christen im Orient wichtig; dort gehören Ehepartner
häufig unterschiedlichen christlichen Konfessionen an und können deswegen Ostern nicht
gemeinsam feiern. Im Heiligen Land wurde der Termin des Osterfestes kürzlich vereinheitlicht.