Kardinal Marx: Den Papst nicht instrumentalisieren
„Der Franziskus-Effekt
ist ohne Zweifel da“ – so beschreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Reinhard Marx, den Einfluss von Papst Franziskus auf das katholische Leben
in Deutschland. Mit anderen Worten: Die Begeisterung über den neuen Papst ist nach
wie vor riesig. Die „überwältigende Mehrheit der Katholiken“ spüre diesen „Rückenwind“
und wolle „nach vorne“ gehen, sagte Marx an diesem Freitag gegenüber Radio Vatikan
auf dem Katholikentag in Regensburg. Es herrsche der Eindruck einer Kirche vor, „die
gute Zeichen für die Zukunft gibt“, so der Kardinal, der einer der engsten Berater
des Papstes ist. Marx warnte jedoch auch davor, Franziskus zu instrumentalisieren
– wenn etwa Worte des Papstes „gegen andere benutzt werden“: „Franziskus will, dass
wir gemeinschaftlich Kirche sind“, betonte Marx. Er wolle „keinen Bruch mit der Vergangenheit“,
sondern „möglichst viele auf die Reise nach vorn einladen“, wolle eine „Dynamik des
Gemeinsamen voranbringen“. Ein Beispiel dafür könne der Katholikentag sein. Nach
der kommenden Weltbischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral gefragt betonte Marx:
„Da geht es nicht um bestimmte Positionen“. Die Frage der Ehe und Familie sei in der
Weltkirche eine „gemeinsame Sorge“, denn „die auf die Ehe gegründete Familie“ sei
die „Kernzelle des gesamten gesellschaftlichen Lebens“. (rv 30.05.2014 cs)