Zum Reformationsjubiläum 2017 möchte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Alois Glück, einen gemeinsamen Bußgottesdienst von Katholiken und
Protestanten ins Leben rufen. Am 31. Oktober 2017 ist der 500. Jahrestag der 95 Thesen
Martin Luthers, die sich gegen Missstände in der Kirche richteten. Damit legte Luther
den Grundstein für die Reformation. Im Fokus des Bußgottesdienstes soll das Bekenntnis
der Schuld für die Spaltung der Kirche stehen. „Beide Seiten tragen eine Schuld an
der Spaltung“, so Glueck.
Glück sieht jedoch auch Fortschritte in der Ökumene
und ermutigt zu weiteren Annährungsschritten in Richtung Einheit. „Zwischen den Gemeinden
erlebe ich ein immer stärkeres Zusammenarbeiten.“ Zugleich gebe es auf der institutionellen
Ebene „eher eine Phase der Stagnation“, bedauert er. Von evangelischer Seite wünscht
sich der ZdK-Präsident noch mehr Bereitschaft zur Erneuerung. Katholiken hätten oft
„den Eindruck, dass Veränderungen nur von der katholischen Kirche erwartet werden
und sich die anderen bereits als perfekt betrachten“, so Glück wörtlich.
Wichtig
sei es, den Fokus zu vergrößern und die Ökumene nicht nur aus nationaler Perspektive
zu betrachten, ergänzte er. Um wieder mehr Bürger zu erreichen, sollten die Kirchen
stärker auf die Menschen eingehen. Glück: „Auf Dauer hängt die Anziehungskraft der
Kirchen von ihrer spirituellen Qualität ab.“