Tag drei der Papstreise: Religion, Politik und Holocaust-Gedenken
Den dritten und letzten Tag seiner Heilig-Land-Reise verbrachte Papst Franziskus zur
Gänze in Jerusalem. Höhepunkte waren der Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad
Vashem und die Messe im Abendmahlssaal. Am Morgen dieses mit Terminen dicht gespickten
Tages traf Franziskus den Großmufti von Jerusalem. Nach einem Gebet an der Westmauer,
der so genannten „Klagemauer“, legte Franziskus als erster Papst einen Kranz am Grab
Theodor Herzls nieder, des Vordenkers des modernen Staates Israel. Abweichend vom
Protokoll hielt er auch an einem israelischen Mahnmal für Terroropfer inne. Die Geste
wird als Gegenstück zum Franziskus´ kurzem spontanen Gebet in Betlehem vor der israelischen
Sperrmauer gewertet. Danach besuchte der Papst die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
Es folgten zwei Höflichkeitsbesuche, einer bei den beiden Oberrabbinern von Israel,
der andere bei Präsident Shimon Peres.
Das Mittagessen nahm Franziskus überraschend
bei den Franziskanern ein. Am Nachmittag besuchte der Papst privat auf dem Ölberg
den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, mit dem er tags zuvor einem Gottesdienst
in der Auferstehungskirche vorgestanden hatte. Auf eine Zusammenkunft mit Priester
und Ordensleuten in der Gethsemane-Kirche folgte eine Messe mit den Bischöfen des
Heiligen Landes im Abendmahlssaal. Noch am Abend flog der 77-jährige Papst zurück
nach Rom. Für Dienstag ist die Wiederaufnahme des normalen Arbeitsprogramms mit der
Morgenmesse in Santa Marta geplant.