2014-05-26 16:59:04

Papst an Ordinarien: „Hinausgehen heißt nicht vergessen“


RealAudioMP3 Der Abendmahlssaal ist ein Ort der Erinnerung. Das betonte der Papst am Montagabend in seiner Predigt in der Heiligen Messe mit den Ordinarien des Heiligen Landes im Abendmahlssaal zu Jerusalem. Die Kirche sei „im Aufbruch“ geboren und deshalb sei jeder Gläubige beauftragt, in die Welt zu gehen, um die Frohe Botschaft zu verkünden und sein eigenes Leben danach auszurichten. Der Gottesdienst fand vor der Abreise des Papstes aus dem Heiligen Land statt.

„Hinausgehen, aufbrechen heißt nicht vergessen. Die Kirche im Aufbruch bewahrt das Gedächtnis dessen, was hier geschehen ist; der Heilige Geist erinnert sie an jedes Wort, an jede Geste und offenbart deren Sinn.“

Der Abendmahlssaal erinnere die Gläubigen daran, dass sie „den Ausgeschlossenen dienen“ sollten, aber er sei auch ein Ort der Freundschaft.

„Der Herr macht uns zu seinen Freunden, er weiht uns in den Willen des Vaters ein und schenkt uns sich selbst. Das ist die schönste Erfahrung des Christen und in besonderer Weise des Priesters: Freund Jesu, des Herrn, zu werden.“

Der Saal, in dem Jesus und die Jünger das „Letzte Abendmahl“ feierten, erinnere an den Abschied und gleichzeitig Verheißung, denn Jesus verlasse die Menschen nie, so der Papst.

„Aber der Abendmahlssaal erinnert uns auch an die Kleinlichkeit, an die Neugier – „Wer ist der Verräter?“ – an den Verrat. Und jeder von uns, nicht immer nur die anderen, kann diese Verhaltensweisen annehmen, wenn wir selbstgefällig auf den Bruder schauen, ihn verurteilen; wenn wir mit unseren Sünden Jesus verraten.“

Franziskus zählte weitere „Merkmale“ des Abendmahlssaal auf: Dieser Saal erinnere an das Teilen und an die Brüderlichkeit, so der Papst. Und weiter fügte Franziskus an, dass der Abendmahlssaal der Ort gewesen sei, in der die „neue Familie“ geboren wurde:

„Eine Familie, die eine Mutter hat, die Jungfrau Maria. Die christlichen Familien gehören zu dieser großen Familie, und in ihr finden sie Licht und Kraft, um durch die Mühen und Prüfungen des Lebens hindurch voranzugehen und sich zu erneuern. In diese große Familie sind alle Kinder Gottes aus allen Völkern und Sprachen eingeladen – alle Geschwister und Kinder des einen Vaters im Himmel.“

(rv 26.05.2014 mg)







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