An diesem Sonntag findet der programmierte Höhepunkt dieser ersten Heiliglandreise
von Papst Franziskus statt: abends um 18 Uhr (römischer Zeit) steht das Kirchenoberhaupt
zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in der Grabeskirche in
Jerusalem einem ökumenischen Gottesdienst vor. Ebenfalls anwesend sind die katholischen
Bischöfe des Heiligen Landes, der koptische, der syrische und der äthiopische Erzbischof,
der anglikanische und der lutherische Bischof und andere Würdenträger. Davor unterzeichnen
Franziskus und Bartholomaios eine ökumenische Erklärung.
Bis nachmittags hält
sich Franziskus in der Geburtsstadt Jesu, in Betlehem auf. Auf dem Platz vor der Geburtskirche
feierte er am Vormittag eine Heilige Messe, die einzige große Messe, die das Programm
für Palästina und Israel vorsieht. Am Nachmittag besucht Franziskus die Geburtsgrotte
in Betlehem und trifft anschließend Kinder in einem Flüchtlingslager.
Vor den
palästinensischen Autoritäten in Betlehem hielt Franziskus noch vor der Messe eine
Rede. Danach blieb er kurz und überraschend vor der israelischen Sperrmauer aus dem
Papamobil aus und betete einige Momente lang in Stille. Das Mittagessen nimmt Franziskus
nicht mit Würdenträgern ein, sondern mit einigen Familien aus Palästina. Nach dem
Besuch der Geburtsgrotte macht er sich zum Flüchtlingslager Dheisheh auf, das bereits
Johannes Paul II. bei seiner Heiliglandreise 2000 besucht hatte. Dort begrüßt der
Papst Kinder. Danach bringt ihn der Hubschrauber nach Tel Aviv und von dort nach Jerusalem
zum Ökumenischen Gottesdienst. Das Treffen zwischen Papst und Patriarchen ist der
eigentliche Anlass der Reise. Es erinnert an eine Versöhnungsgeste zwischen den Amtsvorgängern
Paul VI. und Athenagoras vor genau 50 Jahren. 1964 leiteten sie eine Wende in der
Beziehung ihrer seit mehr als 1.000 Jahren getrennten Kirchen ein.