Papst Franziskus ist in Israel eingetroffen. Von Betlehem in Palästina her kommend
landete sein Hubschrauber am Sonntagnachmittag in Tel Aviv. Dort begrüßten ihn der
israelische Präsident Shimon Peres und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Von Tel
Aviv aus wird der Papst nach Jerusalem weiterreisen, wo er am Sonntagabend mit dem
Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios in der Grabes- und Auferstehungskirche beten
will.
Am Sonntagmorgen hatte Papst Franziskus knapp sieben Stunden in der Geburtsstadt
Jesu Betlehem verbracht. Nach einer Messe auf dem Krippenplatz aß er mit palästinensischen
Familien zu Mittag.
Sofort nach dem Erklingen der beiden Hymnen, der israelischen
und der vatikanischen, kam es zu den Ansprachen. Papst Franziskus erinnerte in seiner
Rede an die vorangegangen Treffen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel
und an die positive Entwicklung der diplomatischen Beziehungen. Er wünsche sich, dass
das ganze Volk Israel in seinem „Streben nach Frieden und Wohlstand Verwirklichung“
finde.
Als Pilger sei er ins Heilige Land gekommen und schätze den Ort als
„geistigen Bezugspunkt für viele Menschen“ , da es ein Ort der Geschichte für drei
monotheistische Religionen – Judentum, Christentum und Islam - sei. In seiner Ansprache
hat er sich ein weiteres Mal für den Frieden ausgesprochen, denn es gebe keine Alternative,
so der Papst. Um diese Worte zu bekräftigen zitierte er die Ansprache aus dem Jahr
2009 des emeritierten Papstes Benedikt XVI. : „Es möge allgemein anerkannt werden,
dass der Staat Israel das Recht hat, zu existieren und Frieden und Sicherheit innerhalb
international vereinbarter Grenzen zu genießen. Ebenso möge anerkannt werden, dass
das palästinensische Volk ein Recht auf eine souveräne, unabhängige Heimat, auf ein
Leben in Würde und auf Reisefreiheit hat. Die Zwei-Staaten-Lösung möge Wirklichkeit
werden und nicht ein Traum bleiben.“ (Ansprache am Intern. Flughafen „Ben Gurion“,
Tel Aviv, 15. Mai 2009).
Er verurteilte in seiner Rede den antisemitischen
Hass und sprach sein Beileid für die Opfer in Brüssel aus, die bei einem gestrigen
Attentat im jüdischen Museum ums Leben gekommen sind. Peres und Franziskus umarmten
sich zum Ende der formellen Begrüßung. Franziskus flog anschließend nach Jerusalem
weiter. Einzelne Treffen mit Peres und Netanjahu sind für Montag geplant.