Patriarch Bartholomaios: „Der Weg ist noch lang und schwierig“
Der Weg zur Einheit der christlichen Kirchen „ist sicher noch lang und schwierig“.
Das sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., in einem
Gespräch mit der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano“ vom Samstag. Doch wenn man
nicht mit „Polemik und Verdächtigungen“ operiere, sondern im „Geist der brüderlichen
Liebe und des wechselseitigen Respekts“, dann komme man auf diesem Weg voran. Letztes
Ziel ist nach Darstellung des Patriarchen, der das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen
in aller Welt ist, die volle Gemeinschaft aller, die an Jesus bleiben, einschließlich
der gemeinsamen Kommunion.
Bartholomaios wird Papst Franziskus an diesem Wochenende
in Jerusalem treffen. Damit erinnern beide Kirchenführer an die historische Begegnung
von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I. vor genau fünfzig Jahren, ebenfalls
in Jerusalem. Das Treffen habe ein Jahrtausend des Misstrauens zwischen den Kirchen
beendet, formulierte Bartholomaios. Die Neuauflage der Begegnung zwischen Papst und
Patriarch soll, so wünschte er, eine Friedensbotschaft an alle Menschen werden. Die
ganze Welt könne daran sehen, dass Versöhnung über alle Unterschiede und konfessionelle
Grenzen hinweg möglich sei.
Die russisch-orthodoxe Kirche wird keinen offiziellen
Vertreter zum Treffen von Jerusalem schicken. Das wurde am Freitag im Außenamt des
Moskauer Patriarchats bekannt.