2014-05-21 16:51:40

Jordanien: Botschaft des Pluralismus soll ankommen


Der jordanische Prinz Hassan knüpft positive Erwartungen an den Besuch von Papst Franziskus im Nahen Osten. Es sei „bemerkenswert und mehr als symbolisch“, dass der Papst gemeinsam mit einem Rabbiner und einem Vertreter des Islam aus Argentinien reise, sagte der Prinz in einem Interview mit der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ vom Dienstag in Würzburg. Er hoffe, dass dies nicht nur „als ein Event für Journalisten wahrgenommen wird“. Auch danach müsse daran gearbeitet werden, „dass diese Botschaft des Pluralismus ins Bewusstsein der Menschen gelangt“, so Prinz Hassan, der selbst seit Jahrzehnten im interreligiösen Dialog engagiert ist. Pluralismus sei kein modernes, von außen herangetragenes Konzept, wie das von Islamisten behauptet werde. Gott sage bereits im Koran, dass er jeden Menschen mit Würde gesegnet habe, nicht nur den Muslim.

Der Vertreter des jordanischen Herrscherhauses warb für entsprechende Erziehungs- und Dialogprogramme. Pluralismus müsse als Reichtum und dürfe nicht als Bedrohung verstanden werden. Er unterstütze die Christen in der Region im Streben nach vollständiger staatsbürgerlicher Gleichheit. Dies sei auch der Antrieb der Jugend im sogenannten Arabischen Frühling gewesen.

Zugleich bedauerte Prinz Hassan, dass nirgends im Heiligen Land die Gesprächsfähigkeit stark ausgeprägt sei, „noch nicht einmal unter den Christen selbst“. Bei Konferenzen seien immer wieder Christen aus der Region zu ihm gekommen und hätten sich dafür bedankt, dass er sie zusammengebracht habe. Seit 30 Jahren hätten sie nicht miteinander gesprochen, obwohl sie nur wenige Kilometer trennten. Die arabischen Christen müssten aber selbst teilhaben an dem Wandel, den sie sich wünschten.

(kap 21.05.2014 pr)








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