Indien: Christen hoffen auf Konsolidierung der säkularen Staatsform
„Wir wünschen uns, dass die neue Regierung die gemeinsamen Werte und die säkulare
Staatsform fördert, die Indien zu einem großen Land machen.“ Das schreibt die Indische
Bischofskonferenz in einer gemeinsamen Erklärung, die vom Vorsitzenden, Kardinal Baselios
Cleemis Thottunkal, unterzeichnet wurde. Die Bischöfe verbinden ihre Glückwünsche
an die „National Democratic Alliance“ unter Leitung der „Bharatya Janata“-Partei (BJP)
anlässlich des errungenen Wahlsieges mit dem Wunsch, „dass die neue Regierung unter
Führung der BJP das Indien Mahatma Gandhis zu höheren Zielen befähigt, damit es zu
jenen Nationen der Welt gehört, die Schutz, Sicherheit, Wohlstand und nachhaltige
Entwicklung der Völker einsetzen“. Die Bischöfe hoffen, dass die Regierung sich dabei
an den Werten eines säkularen Staates und den Prinzipien der Demokratie inspiriert.
Schutz und Religionsfreiheit für christliche Minderheiten
Weiter
erinnern die Bischöfe an den Beitrag der katholischen Kirche zum „Aufbau des Landes“
und „die Verantwortung der Regierung für den Schutz von Minderheiten – mit besonderem
Augenmerk auf die schwächsten Teile des Landes“. In diesem Sinne äußerte sich auch
der christliche Zusammenschluss „All India Christian Council“ (AICC), in dem Gläubige
verschiedener christlicher Konfessionen vertreten sind: „Wir respektieren die Demokratie
und den Willen des Volkes und betrachten das Wahlergebnis mit Optimismus. Wir erwarten
eine Konsolidierung der säkularen Staatsform und fordern für uns Sicherheit und Religionsfreiheit“.
Von den rund 1,2 Milliarden Einwohnern Indiens sind rund 200 Millionen Mitglieder
religiöser Minderheiten, darunter 175 Millionen Muslime und 27 Millionen Christen.