Serbien/Bosnien: Hochwasser beschäftigt auch Bischöfe
Wegen der Hochwasserkatastrophe in Serbien und Bosnien hat die in Belgrad tagende
Bischofsvollversammlung der serbisch-orthodoxen Kirche einen dringenden Hilfsappell
veröffentlicht. Sie bitten alle Priester, Ordensleute und Laien, sich aktiv an den
Rettungsmaßnahmen zu beteiligen, um so „christliche und menschliche Solidarität zu
zeigen mit allen Leidenden und Opfern“ dieser Katastrophe. Außerdem bitten die serbischen
Bischöfe um Spenden – vor allem in Form von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Kleidung,
aber auch um die Aufnahme der Flutopfer in kirchlichen Einrichtungen und Klöstern
in den verschont gebliebenen Landesteilen.
Bereits am Freitag hatte der serbische
Patriarch Irinej den gesamten Klerus, die Gläubigen und alle Menschen guten Herzens
aufgerufen, sich an den Hilfsaktionen zu beteiligen und Sachspenden für die Flutopfer
in die Kirchen zu bringen. Dieser Appell wurde auch an die Kirchengemeinden und Diözesen
in der Diaspora gerichtet, wo die serbisch-orthodoxen Gläubigen jetzt zahlreich Hilfsgüter
und Geldspenden abgeben.
Die Jahrhundertflut in Serbien und Bosnien hat bereits
Dutzende Todesopfer gefordert, mehrere Zehntausend Menschen mussten aus ihren Häusern
evakuiert werden. Allein in der nordbosnischen Stadt Doboj lagen bis Sonntag 20 Opfer
in der städtischen Leichenhalle. Im serbischen Obrenovac bargen Helfer zwölf Leichen.
Die Stadt, etwa 30 Kilometer südlich von Belgrad, ist komplett überflutet. Insgesamt
sind weite Teile Serbiens, insbesondere Zentral- und Westserbiens, aber auch von Bosnien-Herzegowina
von den Fluten bedroht.