Papst trifft Pfleger und Kranke: Wir müssen Leid akzeptieren
Nach einem Ruhetag
aufgrund einer Erkältung hat der Papst an diesem Samstag wieder seine Audienzen aufgenommen.
5.000 Menschen empfing er in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan. Franziskus begrüßte
die Anhängerschaft des seliggesprochenen Luigi Novarese und alle Mitarbeiter und Besucher
der karitativen und medizinischen Institutionen, die der Selige Novarese gründete.
Unter den Gästen fanden sich ungefähr 350 Menschen im Rollstuhl.
„Selig
sind die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.” (Mt 5.4) Mit diesem
Zitat begann der Papst seine Ansprache und würdigte die wichtige Arbeit der Pfleger
und freiwilligen Helfer. Es gebe viele Gründe, warum die Menschen leiden, aber Jesus
habe das menschliche Leid gesucht und in sich aufgenommen, in sein eigen Leib und
Blut. So konnte er jedes Leid selbst erleben – egal ob moralisch oder physisch: Hunger,
Müdigkeit, die Bitterkeit nicht verstanden zu werden, betrogen zu werden, verbannt
und gekreuzigt. Das Leid sei ein Teil unseres Lebens, und Gott lernt uns, wie wir
damit umgehen sollen.
„Es gibt richtige und falsche Methoden, um mit Schmerz
und mit Leid umzugehen. Eine falsche Methode ist die passive Art, sich gehen zu lassen
und der Trägheit zu verfallen. Auch die Verweigerung und der Widerstand sind kein
richtiges Verhalten. Jesus lehrt uns, das Leid zu ertragen, die Realität mit Vertrauen
und Hoffnung zu akzeptieren. Mit Liebe für Gott, Liebe für den Nächsten, und auch
dem Leiden, wird die Liebe alles verwandeln.“
Bevor Papst Franziskus die
vielen Freiwilligen, Mitarbeiter, Besucher und Menschen im Rollstuhl begrüßte, umarmte,
segnete und küsste, betete er noch gemeinsam mit ihnen den Rosenkranz und erinnerte,
dass die Menschen ihr eigenes Leid akzeptieren und anerkennen und mit Liebe und Glaube
voranschreiten sollen.
„Eine kranke Person kann so eine Stütze und ein Lichtblick
für andere Leidende werden, wenn es das eigene Umfeld verzaubert.“
Der
17. Mai ist ein besonderer Tag in der Geschichte von Luigi Novarese und von den von
ihn gegründeten Organisationen. An diesem Tag im Jahre 1931 ist er von der Tuberkulose,
die er seit seines neunten Geburtstages hatte, „vollkommen geheilt“ worden, wie die
Ärzten des Santa Corona Spitals dies bescheinigten. Wieder am 17. Mai, also 12 Jahre
später, gründete er die medizinische Einrichtung „Lega Sacerdotale Mariana“ zur Heilung
von verwundeten Geistlichen, Armen und Kranken während des Zweiten Weltkrieges. Wiederum
vier Jahre später, am 17. Mai 1947, wurde ein weiteres medizinisches Zentrum gegründet
(Centro Volontari della Sofferenza).