Zur Gründungsitzung des neu gewählten Budapester Parlaments hat der Präsident des
Ungarischen Malteser Caritasdienstes, Pater Imre Kozma, an die Abgeordneten appelliert,
ihr Augenmerk auf die am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen zu richten. Es gehe
in erster Linie um Roma, die wegen Vorurteilen und fehlender Ausbildung keine Arbeit
finden und in Elendsvierteln leben. Weiters sollten Ausgegrenzte, Obdachlose, alleinstehende
ältere Menschen und behinderte Menschen stärker beachtet werden. „Wir sind für jeden
Mitmenschen verantwortlich“, schrieb Kozma in seinem Aufruf an die Mitglieder des
von der Fidesz-Partei und den Christdemokraten dominierten Abgeordnetenhauses: „Sie
werden jetzt mit enorm vielen Aufgaben und Angelegenheiten konfrontiert, die keinen
Aufschub dulden. Im Meer der Agenda können jene Aufgaben leicht zu kurz kommen, die
nicht an kurzfristige Termine gebunden sind. Solche sind die Sorgen der Bedürftigen,
die tagtäglich leise um ihr Überleben kämpfen.“