Vom Menschen verursachter Klimawandel ist allgemein akzeptiert
Die 40 internationalen Wissenschaftler, die in den vergangenen fünf Tagen im Vatikan
über Nachhaltigkeit, Umwelt, Ernährung und Energie sprachen, sind sich einig: Die
derzeit beobachtbare Erwärmung der Erde ist vom Menschen verursacht, und die Menschheit
muss gegensteuern. So resümierte der Kanzler der beiden Päpstlichen Akademien für
Wissenschaften und für Sozialwissenschaften, Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, die
nun beendete Tagung. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der argentinische Bischof:
„Es gibt einen Klimawandel, der vom Menschen ausgeht. Das ist eine Sache,
die viele nicht akzeptieren wollen. Deshalb hat die Akademie die mit diesem Klimawandel
zusammenhängenden Probleme zunächst untersucht, und zwar mit einem herausragenden
Team, zu dem drei Nobelpreisträger gehören: Crutzen, Molina und Ramanathan. Und ihren
Positionen haben sich nach und nach die Physiker, Biologen und endlich die Wirtschaftswissenschaftler
angeschlossen. So kann man sagen, es ist eine Beurteilung, die von allen geteilt wird.
Das ernsthafte Problem ist, dass drei Milliarden Menschen, praktisch der Hälfte der
Weltbevölkerung, die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen, und zwar jene
Menschen, die kein Erdöl haben. Die Ärmsten der Welt haben keine Mittel, sich zu verteidigen.“
Der angekündigten Umweltenzyklika von Papst Franziskus blicke er mit Freude
entgegen, so Bischof Sanchez Sorondo. Bereits Benedikt XVI. habe als „grüner Papst“
gegolten. In seiner Amtszeit war die nun zu Ende gegangene Tagung im Vatikan angestoßen
worden.