Internationale Wissenschaftler reden fünf Tage lang im Vatikan über Nachhaltigkeit
in Ernährung, Gesundheit und Energie. Die Sitzung der Arbeitsgruppe, die aus Mitgliedern
der Päpstlichen Akademien für Wissenschaften und Sozialwissenschaften besteht, begann
an diesem Freitag. Die Tagung wurde als Reaktion auf den gescheiterten Rio+20 Gipfel
von 2012 einberufen, der keine Antworten auf die Herausforderungen des Umweltschutzes
gefunden hatte. Bei diesem Gipfel habe es „keine gemeinsame Anstrengung zwischen Natur-
und Sozialwissenschaftlern gegeben“, heißt es im Programm der vatikanischen Tagung.
Diese Lücke wolle man füllen.
An der Konferenz in der„Casina Pio IV“ in den
vatikanischen Gärten beteiligen sich gut 40 Fachleute, unter anderem der deutsche
Agrarwissenschaftler Joachim von Braun, Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung
in Bonn, die britische Soziologin Margaret Archer, Gründungsmitglied und Präsidentin
der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften, sowie die US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler
Joseph Stiglitz und Jeffrey Sachs. Sachs ist Sonderberater für die Millenniums-Entwicklungsziele
bei der UNO. Die Päpstlichen Akademien für Wissenschaften und Sozialwissenschaften
gelten auch international als wichtige Think-Tanks. Sie vereinen mehrere Dutzend Forscher
und Forscherinnen aller Kontinente und Weltanschauungen, viele von ihnen haben in
ihren jeweiligen Disziplinen den Nobelpreis erhalten.