Österreich: „Bankrotterklärung“ auf Kosten der Armen
Eine „Bankrotterklärung“ der Regierung im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre
Hilfe sehen katholische Kirche und NGOs in den Budgetplänen der Regierung. Sie wurden
am Dienstag von Finanzminister Michael Spindelegger präsentiert. Darin ist für das
Jahr 2015 eine Kürzung der staatlichen Mittel für direkte Projekthilfe in Armutsgebieten
um mehr als ein Fünftel vorgesehen. Man sei „erschüttert“ über die Kürzungen, hieß
es in einer ersten Reaktion der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale
Entwicklung und Mission (KOO). „Erst zum Osterfest hat Papst Franziskus zur Hilfe
für Opfer von Gewalt, Krankheit und Armut aufgerufen. Diese Menschen dürfen wir nicht
im Stich lassen“, appellierte der Linzer Bischof Ludwig Schwarz in seiner Funktion
als KOO-Vorsitzender an die Verantwortung der Bundesregierung. „Durch Entwicklungszusammenarbeit
kann mit vergleichsweise kleinen Beträgen Überleben und Zukunftschancen für viele
Menschen gesichert werden. Haben wir ein Recht, ihnen das wegzunehmen?“, wandte sich
Bischof Schwarz an die Regierung.