Am selben
Tag der Heiligsprechungen feierte Südafrika den „Freiheitstag“. 1994 - vor genau 20
Jahren - wurde das erste Mal in Südafrika nach Zeiten der Apartheid demokratisch gewählt.
Der demokratische Wandel war ein wichtiges Zeichen weltweit. Nach dem rassistischen
Apartheidsregime wurde die Nation zur ‚Regenbogennation’.
Der Feiertag war
gleichzeitig auch eine Hommage an die Verfassung Südafrikas – sie gilt als einzigartig,
als ein wichtiges Vorbild für alle staatlichen Urkunden. Im Interview mit Radio Vatikan
erzählt Erzbischof William Slattery, wie die aktuelle Lage der Nation sei - 20 Jahre
nach der historischen Wahl ist und kurz vor einer neuen Präsidentenwahl am 7. Mai.
„Das
sind 20 Jahre Demokratie, die wir seit 1994 genießen. Jetzt wird erstmals an dieser
Wahl eine Gruppe teilnehmen, die man als „Born-free“ bezeichnet. Sie sind im Jahr
1994 oder später geboren und werden erstmals wählen.“
Erzbischof William
Slattery erklärt, dass bei dieser Wahl, die derzeit herrschende Partei, die ANC höchstwahrscheinlich
gewinnen wird. Trotz der erreichten politischen Unabhängigkeit, sei die ökonomische
Gerechtigkeit noch nicht für alle Realität. Die ANC und mit ihr Präsident Zuma habe
eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, da sie die Kraft waren, die die Apartheid
bekämpft haben.
„Für die meisten Menschen hat sich das Leben verbessert.
Bildung ist für alle zugänglich und verpflichtend. Das Gesundheitssystem funktioniert.
Afrikanische Führungskräfte sind in jedem Lebensbereich präsent geworden.“
6.000
unabhängige Kirchen gibt es in Südafrika und die Christen sind in diesem Zusammenhang,
nur ein sehr kleiner Teil davon. Christen haben keine Probleme mit der Regierung.
Sie können ihre Religion frei ausleben, so der Erzbischof. Dennoch hat Südafrika noch
immer sehr viel zu tun um auch gegen rassistische Ungerechtigkeiten, die wirtschaftliche
Ungleichheit und vor allem die Korruption zu kämpfen. Rassismus ist noch immer in
einer versteckten Form zu finden, meint der Erzbischof.
„Ich denke weiße
Menschen haben noch sehr viel zu lernen. Lernen im Herzen, ich weiß nicht ob sie wirklich
fühlen, was die Mehrheit der Menschen durch die Apartheid fühlen musste.“