In einem langwierigen Streit um die katholische Universität von Peru will Papst Franziskus
jetzt eine Entscheidung herbeiführen. Franziskus habe eine Kardinalskommission eingesetzt,
um eine „einvernehmliche endgültige Lösung“ zu finden, teilte die Universität PUCP
am Montag (Ortszeit) in Lima mit. Das Gremium soll vom Budapester Kardinal Peter Erdö
geleitet werden.
Im Juli 2012 hatte der Vatikan der einzigen katholischen
UniversitätPerus untersagt, sich weiterhin „päpstlich“ und „katholisch“ zu nennen.
Hintergrund ist ein Konflikt um Leitungskompetenzen mit Limas Kardinal Juan Luis Cipriani
Thorne. Erdö hatte bereits im Dezember 2011 zwischen Cipriani und dem Rektorat vermittelt,
blieb aber erfolglos. Weitere Mitglieder der neuen Kommission sind den Angaben zufolge
der kanadische Kardinal Gerald Cyprien Lacroix und der chilenische Papstvertraute
Kardinal Ricardo Ezzati Andrello.
Die Aberkennung der Titel war der vorläufige
Höhepunkt eines Rechtsstreits um die Führung der 1917 gegründeten Hochschule. Das
vatikanische Staatssekretariat begründet seinen Schritt unter anderem damit, dass
die Universität in ihrer Tätigkeit Kriterien folge, die „nicht mit der Disziplin und
Moral der Kirche vereinbar“ seien. Die Universität sei Forderungen nach einer Anpassung
ihrer Statuten nicht nachgekommen. Das Schreiben mit Datum vom 11. Juli 2012 wurde
vom damaligen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichnet.