Drei Pinselstriche welche die Gemeinde zeichnen: Einheit, Zeugnis, Armut
Jede christliche Gemeinschaft
muss ihr eigenes Leben an dem messen, das die erste Kirche geführt habe und sicherstellen,
dass sie wie diese in Harmonie leben, Zeugnis gebe für die Auferstehung und den Armen
helfen. Mit dieser Botschaft nahm Papst Franziskus an diesem Dienstag die Morgenmessen
wieder auf, die für die Ostertage bis zur Heiligsprechung nicht stattgefunden hatten.
Die
drei Eigenschaften der Harmonie, des Zeugnisses und der Armenhilfe wie sie in der
Apostelgeschichte der Gemeinde zugeschrieben würden seien wie drei Pinselstriche,
die gemeinsam ein Bild ergäben, so der Papst in seiner Predigt. Es seien die drei
Besonderheiten des neu geborenen Volkes. So entwickelte der Papst seine Gedanken anhand
der „Wiedergeburt von oben“, eines Begriffs, wie er in der Osterwoche wichtig sei.
„Sie
waren ein Herz und eine Seele. Frieden, eine Gemeinschaft in Frieden. Das bedeutet,
dass es in der Gemeinde keinen Platz für Geschwätz gab, für Neid, für Bösartigkeiten,
für Diffamierungen. Frieden. Die Vergebung: Die Liebe bedeckt alles. Um eine christliche
Gemeinschaft daran messen zu können, müssen wir nach ihrer Einstellung fragen. Sind
sie mild, demütig? Gibt es in der Gemeinschaft welche, die sich um die Macht streiten?
Streit aus Neid? Gibt es Geschwätz? Dann sind sie nicht auf der Straße Jesu Christi.
Diese Eigenschaft ist so wichtig, wirklich so wichtig, denn der böse Geist ist immer
dabei, zu spalten. Er ist der Vater der Spaltung.“
Natürlich habe es auch
in dieser ersten Gemeinde nicht an Problemen gefehlt, fügte der Papst hinzu. Es gab
internen Streit um Lehre und auch um Macht, die man überwunden habe, um voran zu gehen.
Eine Gemeinschaft in Einheit und zweitens eine Gemeinschaft, die Zeugnis des Glaubens
gibt, damit müsse man jede Gemeinschaft heute konfrontieren. Das dritte Maß einer
christlichen Gemeinde seien die Armen. Und hier unterschied Papst Franziskus zwei
verschiedene Maßstäbe:
„Erstens: Wie ist deine Einstellung oder die Einstellung
dieser Gemeinschaft den Armen gegenüber? Und zweitens: Ist diese Gemeinde arm? Arm
im Herzen, arm im Geiste? Oder setzt sie ihr Vertrauen in den Reichtum? In die Macht?
Eintracht, Zeugnis, Armut und das sich Kümmern um die Armen, das ist es, was Jesus
Nikodemus erklärte: Das bedeutet, von oben neu geboren sein. Denn der einzige, der
das schaffen kann, ist der Heilige Geist, das ist Werk des Heiligen Geistes. Die Kirche
wird durch den Geist gemacht. Der Geist macht Einheit, der Geist treibt dich an zum
Zeugnis. Und der Geist macht dich arm, denn er ist der Reichtum, und er lässt dich
Sorge tragen für die Armen.“