Einige Stunden hatte
es gedauert, bis der Petersplatz gefüllt war, nur schubweise ließen die Ordner ab
6 Uhr die Menschen vor. Viele Ehrenamtliche sorgten dafür, dass das in einer Atmosphäre
ablief, die der Vorbereitung auf einen Gottesdienst entspricht. In der Nacht hatten
viele direkt um den Vatikan - so nah man eben heran kam - übernachtet, ein wenig nass
waren sie geworden. Dann bewegten sich die Gruppen auf den Platz, viele mit polnischen
Fahnen, es sollen sich 1.600 Busse allein aus Polen auf den Weg gemacht haben.
Die
Menschen standen bis an den Tiber, die lange Via della Conciliazione war gepackt voll,
wie auch die angrenzenden Straßen und die Plätze, an denen Großbildschirme aufgestellt
waren. Zu viele wollten einfach ganz nah dran sein; die, denen das gelang, erlebten
einen würdevollen Gottesdienst.
Es war eine gesammelte Stimmung auf dem
Platz, der Regen blieb aus, auch wenn die Wolken das nicht vermuten ließen. Applaus
gab es als Papst emeritus Benedikt auf den Petersplatz kam, dann wieder als die Bilder
der Päpste auf den Bildschirmen am Platz erschienen, als die Reliquien gezeigt wurden
und natürlich während der Formel der Heiligsprechung selbst.
Papst Franziskus
legte den Fokus seiner Worte ganz auf die geistliche Bedeutung der Heiligen für heute:
Auch wenn viele hierher gekommen waren, um der Vergangenheit zu gedenken, blieb es
ein Fest für heute und nicht nur für die Vergangenheit. Als Päpste sind sie Geschichte,
als Heilige sind Johannes XXIII. und Johannes Paul II. nun Teil der Verehrung der
Kirche heute.