Vom Leben Johannes XXIII. inspiriert: Franziskus schreibt an Bergamo
Mit einem Brief hat
sich Papst Franziskus jetzt an die Heimat-Diözese von Papst Johannes XXIII. gewandt.
Darin ruft er die Menschen in Bergamo und Umgebung dazu auf, sich von Angelo Giuseppe
Roncallis Leben inspirieren zu lassen. Das Erbe Johannes XXIII. könne noch heute Vorbild
sein, die „milde und tröstende Freude der Evangelisierung zu leben“.
Zwei Tage
vor der Heiligsprechung von Papst Johannes ist der Brief aus dem Vatikan in der Tageszeitung
„Eco di Bergamo“ abgedruckt worden. „Als das Papstamt ihn weit von euch weg geführt
hat, hat er stets über diese Zeitung die Stimme und den Ruf seiner Heimat vernommen“,
schreibt Franziskus den Bewohnern Bergamos. Er lädt sie ein, dankbar zu sein für das
„große Geschenk“, das Roncalli für die Weltkirche gewesen sei. Seine Heiligsprechung
jetzt am Wochenende nennt Franziskus darum eine „besondere Freude“. Mit Johannes XXIII.
seien auch seine Heimatgemeinde Sotto il Monte und die Stadt Bergamo in aller Welt
bekannt geworden. Noch heute, fünfzig Jahre nach dem Tod des „Papa Buono“, verbinde
die Weltkirche beide Orte mit dem Lächeln und der Zärtlichkeit Roncallis.
Zu
einem Dorfbrunnen werden
In seinem Brief ruft Franziskus die „Freunde
in Bergamo“ auch dazu auf, die Erinnerung an ihren Papst zu bewahren. Die Welt habe
sich seit dem Tod von Johannes XXIII. zwar sehr verändert, und die Kirche stehe jetzt
vor ganz neuen Herausforderungen, aber trotzdem: Das Erbe Johannes XXII. könne die
Kirche auch heute noch „inspirieren, Wegbegleiter eines jeden Menschen“ zu sein. Jeder
Bürger Bergamos solle „zu einem Dorfbrunnen werden, von dem jeder frisches Wasser
des Evangeliums schöpfen kann“. Das Leben Roncallis solle Vorbild sein, um Wege für
ein brüderliches Zusammenleben zu finden. In dem, was Johannes XXIII. geschaffen habe,
könnten die Bürger Bergamos neue und zeitgemäße Möglichkeiten finden, um gemeinsam
in Solidarität zusammen zu leben, so Franziskus. Er appelliert an die Leser, die Heimat
Roncallis als einen Ort zu bewahren, an dem tiefes Vertrauen im Alltag gelebt werde
und wo die Gemeinschaft in der Lage sei, „in aller Einfachheit zu teilen“.