2014-04-16 13:33:19

Venezuela: Skepsis gegen Friedensgespräche


In katholischen Kreisen Venezuelas wächst die Skepsis über eine friedliche Beilegung der gesellschaftlichen Konflikte im Land. „Ich kann mich nicht mit jemandem zum Dialog hinsetzen, der mich beleidigt”, kommentierte der Bischof von Ciudad Guayana, Mariano Jose Parra Sandoval. Die Regierung müsse gerechter auftreten. „Wenn ich sehe, wie die Opposition inhaftiert wird, aber gewalttätige Regierungsanhänger auf freiem Fuß bleiben, glaube ich nicht mehr an Frieden“, so der Bischof. Obwohl der Friedensdialog mittlerweile offiziell begonnen ist, wartet die Opposition noch auf Zeichen der Öffnung vonseiten der Regierung.

Bei den seit zwei Monaten andauernden Protesten gegen die sozialistische Regierung des sozialistischen Staatspräsidenten Nicolas Maduros sind bisher fast 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstrationen richten sich gegen die Lebensmittelknappheit, die hohe Kriminalität, Polizeigewalt und staatliche Zensur. Die Regierung bezeichnete die Proteste als Putschversuch und ließ zahlreiche Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf verhaften, für die Gewalt verantwortlich zu sein. Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Die katholische Kirche rief beide Seiten in den vergangenen Woche wiederholt zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf. Maduro bat den Vatikan um Vermittlung bei den Gesprächen. In einem Schreiben an Papst Franziskus bat das Außenministerium vor einigen Tagen, den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als Moderator nach Caracas zu entsenden. Parolin war von 2009 bis zu seinem Wechsel an die Kurienspitze in Rom 2013 Apostolischer Nuntius in Venezuela.

(fides/kna 16.04.014 gs)








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