„Papst schließt Weihe von verheirateten Männern nicht aus“
Papst Franziskus lehnt die mögliche Weihe von verheirateten Männern zu Priestern nicht
ab. Das sagte der österreichisch-brasilianische Bischof Erwin Kräutler in einem Interview
mit der österreichischen Tageszeitung „Salzburger Nachrichten“. Regionale und nationale
Bischofskonferenzen sollten sich auf Reformvorschläge einigen, so der aus Österreich
stammende Missionar, der in Brasilien Bischof der flächenmäßig grössten Diözese Xingu
ist. Nach seinen Angaben könnten die rund 700.000 Gläubigen am Xingu nur zwei bis
drei Mal pro Jahr die Eucharistie feiern. „Es ist im Zusammenhang mit der Not unserer
Gemeinden auch das Wort von den ,Viri probati‘ gefallen, also von bewährten verheirateten
Männern, die zu Priestern geweiht werden könnten“, sagte Kräutler im Interview. Der
Papst habe ihm am 5. April bei einer Audienz im Vatikan gesagt, er könne von Rom aus
nicht alles selbst in die Hand nehmen. Die Bischöfe vor Ort, die die Bedürfnisse der
Gemeinden am besten kennen, sollten dem Papst konkrete Vorschläge machen.
Aber
ein Bischof sollte auch nichts im Alleingang machen, so der Papst gemäß Bischof Kräutler.
Regionale und nationale Bischofskonferenzen sollten sich auf Reformvorschläge einigen
und diese dann in Rom vorbringen. Bischof Kräutler zeigte sich im Interview davon
überzeugt, dass in Bezug auf eine Kirchenreform nun etwas „weitergeht“.