Die einzige noch funktionierende Institution im Land ist heute die katholische Kirche.
Das sagte Erzbischof Samuel Kleda, der Präsident der Bischofskonferenz von Kamerun,
nach einer Visite im Nachbarland Zentralafrika. Der Staat existiere in der Region
überhaupt nicht mehr, so der Besucher. Kleda, der in der Hauptstadt Bangui mit seinem
Amtsbruder Dieudonne Nzapalainga sprach, warnte davor, die Unruhen als „Krieg der
Religionen“ zu bewerten. Vielmehr handle es sich um einen „Beutekrieg“. Dieser sei
zunächst von den Seleka-Rebellen ausgegangen, inzwischen auf die Anti-Balaka-Miliz
übergegangen. Die Angehörigen weder der einen noch der anderen Gruppe seien wirkliche
Gläubige, unterstrich der Erzbischof. Wer behaupte, in Zentralafrika kämpfe eine Gruppe
Christen gegen eine Gruppe Muslime, riskiere „Probleme in der ganzen Region“, so der
Vorsitzende der kamerunesischen Bischofskonferenz.
Unser Foto zeigt junge Kämpfer
einer militanten Gruppe im Dorf Nanga Boguila, das zwischen Bossangoa und Bozoum liegt.