Papst Franziskus hat die Bischöfe Ruandas dazu aufgerufen, in der Aufarbeitung des
Völkermordes vor genau zwanzig Jahren nicht nachzulassen. „Die Vergebung der Attacken
und die wirkliche Versöhnung, die menschlich gesehen nach so großem Leid unmöglich
sein können, sind eine Gabe, die man von Christus empfangen kann“, heißt es in einer
Rede, die Franziskus den ruandischen Bischöfen auf Ad Limina-Besuch an diesem Donnerstag
im Vatikan übergab. Bei der Gelegenheit mahnte er auch dazu, die Beziehungen des Vertrauens
zwischen Kirche und Staat zu verstärken. Die Feier zum 50. Jahrestag der Aufnahme
bilateraler Beziehungen im Juni sei dafür ein guter Anlass. „Seid eine Kirche, die
hinausgeht, die es versteht, die Initiative zu ergreifen“, forderte der Papst die
Bischöfe auf. Besonders würdigte der Papst das Engagement der Laien in der Gesellschaft
und der Kirche Ruandas. Um ihrer Aufgabe nachkommen zu können, bräuchten sie eine
qualitätsvolle spirituelle, menschliche und intellektuelle Ausbildung.