Die Christen im Irak haben das Gefühl, dass der Westen ihre schwierige Lage nur gleichgültig
zur Kenntnis nimmt. Das sagte der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis
Raphael I. Sako, bei einem Vortrag an der Universität Lyon. Die Christen des Landes
hätten noch vor einigen Jahren zwanzig Prozent der Bevölkerung ausgemacht. Heute stellten
sie nur noch drei Prozent. Es sei traurig, dass der Westen sich keine Vorstellung
vom Ernst der Lage mache, so Sako. Die Rechte von Minderheiten würden im Irak nicht
wirklich garantiert. Wolle jemand zum Islam übertreten, sei das gar kein Problem;
doch trete jemand zum Christentum über, bedeute dies einen Gesetzesverstoß, und dem
Betreffenden drohe sogar die Todesstrafe.