2014-04-02 10:05:51

Brasilien: Bischof Kräutler will mit Papst über Amazonien sprechen


Der österreichische Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wird gegen Ende der Woche Papst Franziskus über die Bedrohung der Indios und des Regenwaldes in Amazonien informieren. Wie die „Salzburger Nachrichten“ berichten, will Kräutler dem Papst in einer Sonderaudienz vor allem die dramatischen Folgen des Megastaudamms Belo Monte aufzeigen. Für das Kraftwerk wird eine große Schleife des Flusses Xingu trockengelegt. Gleichzeitig wird der Stausee dieses künftig drittgrößten Wasserkraftwerks der Welt ein Drittel der Provinz- und Bischofsstadt Altamira überfluten. Bis zu 40.000 Bewohner der flussnahen Zone verlieren ihre Häuser. Einem Großteil wird auch die Lebensgrundlage als Fischer entzogen.

„Dieser ganze Eingriff in die Natur und in die Lebensgrundlagen Zehntausender Menschen ist umweltpolitisch, sozialpolitisch und rechtlich ein Desaster“, zitiert die Zeitung Kräutler. „Die brasilianischen Umweltbehörden haben Dutzende Prozesse gegen dieses Kraftwerk angestrengt und die meisten auch in der ersten Instanz gewonnen.“ Der Oberste Gerichtshof habe jedoch alle Verfahren niedergeschlagen. Kräutler beklagte, dass beinahe 20 Prozent des Regenwalds in Amazonien bereits durch Brandrodung, landwirtschaftliche Nutzung und Wasserkraftwerke zerstört seien: „Nach Ansicht namhafter Wissenschaftler in Brasilien ist damit der Punkt erreicht, an dem das Ökosystem Regenwald kippen kann.“

(kap 02.04.2014 pr)








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