Nach dem Vorbild von Papst Franziskus, der letztes Jahr auf Lampedusa für tote Migranten
betete, pilgern derzeit die US-Bischöfe nach Arizona, an die Grenze zu Mexiko. Sie
treffen sich am 1. April im Grenzort Nogales zum Gebet für alle Menschen, die bei
der illegalen Einwanderung in die Vereinigten Staaten ums Leben gekommen sind. Außerdem
demonstrieren sie mit der Aktion für eine andere Migrationspolitik. Seit 1998 sind
mehr als 6.000 Flüchtlinge beim Versuch des Grenzübertritts gestorben.„Das ist unser
Lampedusa“, sagen die US-Bischöfe. Sie beklagen wie auch Papst Franziskus eine Globalisierung
der Gleichgültigkeit. Valentina Valfrè von Soleterre Onlus arbeitet an vorderster
Front für die Menschenrechte der Flüchtlinge, sie erklärt das Problem im Gespräch
mit Radio Vatikan: „Wir sprechen hier von 400.000 Menschen, die jedes Jahr versuchen,
über die Grenze zu kommen. Dazu kommen noch Hunderte von Mexikanern, die ebenso ein
besseres Leben in den vereinigten Staaten suchen. Die Aspekte, die uns am meisten
beunruhigen, sind die kriminellen Organisationen, die stetig wachsen. Und dann die
Blitz-Entführungen, die nur einen Tag andauern, oder Massenentführungen von 50, 60
oder 70 Flüchtlingen, die einige Tage andauern. Während diesen Entführungen kommt
es zu jeder Art von Gewalt: Erpressung, Raub, Vergewaltigungen von Frauen und Kindern;
sie werden gezwungen, ihre Verwandten anzurufen, um Lösegeld zu fordern.“ Die
Initiative der Bischöfe will das Augenmerk auf diese Problematik und die dramatische
Situation der Flüchtlinge und Migranten lenken. Sie wollen eine Negelung des Immigrationsrechts,
um Verbesserungen für die 11 Millionen sogenannten „Illegalen“ in den Vereinigten
Staaten zu erreichen. (rv 31.3.2014 no)