Papst Franziskus ist es in seinem ersten Pontifikatsjahr gelungen, „Blockaden zu lösen“
und Außenstehende anzusprechen. Das schreibt Kardinal Gerhard Ludwig Müller in der
Zeitung Die Tagespost in einer Würdigung des Pontifikates. „Er spricht zu den Herzen,
und das ist großartig,“ so der Kardinal weiter Dabei gehe es dem Papst nicht um einen
gewinnenden äußeren Eindruck, erläuterte der Kardinal. Vielmehr wolle Franziskus mit
dem, was er sage und tue, „wirklich zur Substanz vorstoßen, zur lebendigen Begegnung
mit Jesus Christus“. Deswegen sei es „schön, wenn viele Leute auf die Verkündigung
des Papstes eingehen, das Bußsakrament wieder häufiger empfangen und sich bewusst
machen, wie notwendig wir Christus brauchen, um vom Bösen befreit zu werden“.
Mit
Blick auf die bevorstehende Bischofssynode zur Familienseelsorge relativiert Müller
die Bedeutung der vom Vatikan weltweit initiierten Katholikenbefragung. Die Ergebnisse
zeigten zwar, „wo die Menschen stehen“, und forderten die Bischöfe heraus, nach den
Gründen dafür zu fragen. Wo die erhobenen Auffassungen nicht mit dem geoffenbarten
Glauben übereinstimmten, könnten sie aber nicht „Ausdruck des Glaubenssinnes des Gottesvolkes
sein“.