Papstmesse: Wäre Gott eine Firma, wäre sein Guthaben die Liebe
Über Gottes Barmherzigkeit
und Liebe hat Papst Franziskus an diesem Freitag im Vatikan-Gästehaus Santa Marta
gepredigt. Gotte warte immer auf die Menschen und wolle ihnen vergeben, so der Papst. Er
ist der Gott der Barmherzigkeit, der feiert, wenn wir zu ihm zurückkehren. In Bezug
auf die Erste Lesung aus dem alttestamentlichen Prophetenbuch Hosea sagte er, der
Herr spreche zu den Menschen mit Zärtlichkeit; auch wenn er zur Bekehrung aufrufe,
sei darin liebevolle Sehnsucht verborgen.
„Es ist das Herz unseres Vaters,
und so ist Gott: Er ermüdet nicht, er ermüdet nicht. Und er hat dies über viele Jahrhunderte
hinweg genau so gemacht, so oft das Volk sich auch von ihm abwandte... Unser Gott
ist ein Gott, der wartet. Seit diesem Nachmittag im Paradies, an dem Adam das Paradies
mit einer Strafe und einem Versprechen verlassen hat. Der Herr ist treu geblieben,
und so hat er auf uns alle gewartet. Er ist der Gott, der immer auf uns wartet.“
Franziskus
erinnerte in diesem Zusammenhang an das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Gott sei ein
barmherziger Vater:
„Das ist unser Vater, der Gott, der auf uns wartet.
Immer. ‘Aber, Vater, ich habe viel gesündigt, ich weiß nicht, ob er zufrieden sein
wird’. ‘Aber versuche es doch wenigstens! Wenn du die Zärtlichkeit dieses Vaters kennenlernen
willst, geh‘ zu ihm hin und versuch‘ es, und dann erzählst du mir davon‘. Der Gott,
der auf uns wartet. Gott, der wartet und Gott, der vergibt. Er ist der Gott der Barmherzigkeit:
Er wird nicht müde zu vergeben. Wir sind es, die müde werden, um Vergebung zu bitten,
aber er wird nicht müde. Siebzig Mal sieben: Immer. Vorwärts mit der Vergebung! Vom
Gesichtspunkt einer Firma her ist die Bilanz negativ. Gott verliert immer: Er verliert
in der Bilanz der Dinge, aber gewinnt in der Liebe.“
Wäre Gott eine Firma,
dann wäre sein Guthaben die Liebe, so Papst Franziskus. Gott könne einfach nicht anders,
als uns zu lieben.