2014-03-27 20:52:21

Präsident Obama: Ein Papst, der Politikern die Augen öffnet


Papst Franziskus hat die Fähigkeit, Politikern für Probleme die Augen zu öffnen. Das sagte Präsidant Barack Obama bei einer Pressekonferenz mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, bei der er auch nach der Audienz bei Papst Franziskus gefragt wurde. Man habe die meiste Zeit zwei Themen behandelt, erklärte Obama. Zum einen sei da die Frage nach der Armen und der wachsenden Ungleichheit gewesen.

Dann hätten sie eine ganze Zeit lang über die Herausforderungen der Konflikte in der Welt gesprochen. Ein besonderer Fokus habe auf dem Nahen Osten gelegen, bei dem der Papst sein Interesse am israelisch-palästinensischen Konflikt gezeigt habe, es sei aber auch um Syrien, den Libanon und die Verfolgung von Christen gegangen. „Ich habe bestätigt, dass es ein zentrales Anliegen der US-Außenpolitik ist, die Interessen von religiösen Minderheiten auf der ganzen Welt zu schützen,“ so Obama wörtlich.

Sie beide hätten die Ansicht geteilt, dass die Empathie und die Fähigkeit, „in den Schuhen von jemand anderem zu stehen“ und sich um Menschen zu kümmern, auch wenn sie die eigenen Ansichten nicht teilten, ausschlaggebend für Politik sei. „Das Fehlen von Empathie macht es sehr leicht für uns, in Kriege zu verfallen. Es ist das Fehlen von Empathie, das uns erlaubt, die Obdachlosen auf der Straße zu ignorieren“, so der Präsident.

Er habe den Papst eingeladen, die USA zu besuchen, so Obama mit Bezug auf die innenpolitischen Fragen – 2015 findet in Philadelphia das Weltfamilientreffen statt. Man habe über die Reform der Einwanderungsgesetztgebung gesprochen, die in den USA gerade diskutiert wird.

Über die Gesundheitsreform, die zwischen den US-Katholiken und der Regierung stark umstritten ist, sei es weniger gegangen, fügte der Präsident an. Man habe nur kurz die Notwendigkeit diskutiert, dass die Freiheit des Gewissens und der Religion in der Anwendung des Gesetzes gewahrt bleibt.

„Ich denke, dass er ein Licht auf ein Anliegen wirft, das zunehmend wichtig wird“, so der Präsident allgemein über die Unterhaltung. „Und zwar auf das Problem der abnehmenden Möglichkeiten für immer mehr Menschen, vor allem junge Menschen (..), die aber die Ungleichheit sehen können und wahrnehmen, dass sie ausgeschlossen sind.“ Das sei ein internationales Problem, auf das der Papst hier hinweise. Er erinnere die Gesellschaften, was die moralischen und ethischen Verpflichtungen seien.

In seinem Statement hat der Vatikan etwas mehr Gewicht auf die Unterschiede in den Haltungen beider Gesprächspartner gelegt, etwa in der Frage der Gewissensfreiheit, wie sie durch die US-Gesetzgebung zur Gesundheitsreform entsteht. Hierbei geht es vor allem um Verhütung und Abtreibung und die Frage, ob auch katholische Arbeitgeber für die Finanzierung dieser Dienste aufkommen müssen. Obama versicherte in seiner Pressekonferenz den Papst, dass religiös motivierte Organisationen ausgenommen seinen.


(rv 27.03.2014 ord)








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