Die möglichen kriegerischen Auseinandersetzungen verlangen ein schärferes Waffengesetz.
Das fordert der Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften der Ukraine. Dazu seien
auch strengere Waffenkontrollen in dem osteuropäischen Land nötig, so der gesamtukrainische
Rat in einer Pressemitteilung. Jeder illegale Besitz von Waffen müsse ohne Ansehen
der Person und der Motivation für deren Erwerb geahndet werden, heißt es in der am
Montagabend verbreiteten Erklärung. Zugleich stellten sich die Religionsgemeinschaften
hinter jene, die bereit seien, die Ukraine im „Einklang mit religiösen und gesellschaftlichen
Überzeugungen mit der Waffe in der Hand“ zu verteidigen. Dies sei eine „edle Berufung“,
heißt es in der vom Ratsvorsitzenden, Metropolit Onufri, unterzeichneten Erklärung.
Onufri ist kommissarisches Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer
Patriarchates.
Angesichts der „Gefahr aus dem Ausland für die territoriale
Integrität der Ukraine“ rufen die Religionsgemeinschaften die Bürger erneut zur Besonnenheit
auf. Alle sollten sich strikt an die ukrainischen Gesetze halten und eine „übermäßige
Emotionalität“ vermeiden. Der Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften vertritt
nach eigenen Angaben rund 75 Prozent der Ukrainer. Ihm gehören 18 christliche, muslimische
und jüdische Glaubensgemeinschaften an.