Kreuzweg im Zeichen der Arbeitslosigkeit und Drogenprobleme
Die diesjährigen Meditationen
zum Kreuzweg stammen aus der Feder des italienischen Bischofs Giancarlo Maria Bregantini.
Er ist Erzbischof von Campobasso-Bojano und bei der Bischofskonferenz für den Bereich
„Arbeit“ zuständig. Bregantini wird die Texte zu dem traditionsreichen Kreuzweg am
Karfreitagabend verfassen, an dem auch der Papst teilnimmt. Die Via Crucis beim Kolosseum
findet in diesem Jahr am 18. April statt. Bregantini ist in Italien vor allem als
ehemaliger Bischof des süditalienischen Bistums Locri (1994-2007) und als entschiedener
Gegner der dortigen Mafia bekannt geworden. Er hat sich immer klar gegen die kalabresische
N´drangheta ausgesprochen. Seine Texte zum Kreuzweg stünden unter dem Motto „Gesicht
Christi, Gesicht des Menschen“, so Bregantini gegenüber Radio Vatikan.
„Eine
Station nach der anderen möchte ich den Blick auf die Krise in der heutigen Zeit richten.
Es geht vor allem um die Arbeitslosigkeit, aber nicht nur. Es geht auch um das Problem
der überfüllten Gefängnisse oder um die schreckliche Welt der Drogen, aber auch um
das Drama der Kranken, und da möchte ich insbesondere das Augenmerk auf jene Kranke
richten, die sich im Endstadium befinden. Es geht ganz allgemein um menschliche Realitäten,
bei denen man das Gefühl hat, dass keine Hoffnung besteht.“
Bregantini
gehört dem Orden der Stigmatiner an. Die Vorbereitung des Kreuzwegs gilt als große
Ehre. Er lasse sich bei seinen Texten vor allem vom Apostolischen Schreiben „Evangelii
Gaudium“ von Papst Franziskus inspirieren, so Bregantini.
„Der gesamte Kreuzweg
am Kolosseum ist ,Evangelii Gaudium´ gewidmet. Ich werde an vielen Stellen aus dem
Werk des Papstes zitieren. An einigen Auszügen wird man die Schönheit dieser Schrift
von Papst Franziskus sicherlich bemerken. Diese Exhortation ist für mich persönlich
ein sehr wichtiges Dokument, weil sie uns hilft, die heutige Welt zu verstehen mit
all ihren Problemen. Das Besondere ist aber, dass wir unsere Krisen nur durch die
Betrachtung des barmherzigen Gesichtes Jesus überwinden können.“
Im vergangenen
Jahr waren die Meditationen für den Kreuzweg von Jugendlichen aus dem Libanon unter
Leitung des maronitischen Patriarchen Bechara Rai verfasst worden. Jedes Jahr kommen
Zehntausende am Karfreitag zu der traditionellen Andacht vor der Kulisse des antiken
Amphitheaters; die Gebete werden auch per Fernsehen in viele Teile der Welt übertragen.