2014-03-24 12:37:37

Vatikan-Vietnam: Da tut sich was


RealAudioMP3 Die Beziehungen des Vatikan zu Vietnam sind auf einem guten Weg. Das sagte Régis Anouil, der Leiter des kirchlichen Informationsdienstes „Eglises d`Asie“, an diesem Montag im Gespräch mit Radio Vatikan. Anouil bezog sich auf die Papst-Audienz für Vietnams Parlamentspräsidenten vom letzten Samstag. Ebenfalls am Samstag hatte Franziskus auch einen neuen Erzbischof von Ho-Chi-Min-Stadt ernennen können.

„Viele Aktionen in den letzten Jahren, die von vielen Personen, darunter auch Kardinal Parolin, in die Wege geleitet wurden, haben zur Verbesserung der Beziehung mit Vietnam geführt – und das nach vielen Jahren der Blockade. Greifbarster Fortschritt ist, dass es jetzt einen nichtresidierenden Vertreter des Heiligen Stuhls für Vietnam gibt; dieser kann Vietnam besuchen, allerdings immer nur für einen begrenzten Zeitraum. Es gibt immer noch Vorbehalte auf diplomatischer Ebene, doch nach und nach etabliert sich dies zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl.“

Das Tauwetter zwischen Vietnam und Vatikan ist umso beachtlicher, als der Heilige Stuhl mit der Volksrepublik China überhaupt nicht weiterkommt. Anouil:

„Es gibt deutliche Unterschiede zwischen China und Vietnam. Die katholische Kirche in Vietnam ist vereint, während es in China viele verschiedene Gruppen und Konfessionen gibt. Eine geeinte Kirche bietet wirklich Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Beziehungen – allerdings bleibt die Lage, was die Menschenrechte in Vietnam betrifft, weiter sehr schwierig.“

Die Kirche in Vietnam sei eine autonome Organisation, so der Experte. Sie könne eigenständig das religiöse Leben ihrer Gläubigen organisieren, würde aber gerne mehr im sozialen und karitativen Bereich tun dürfen.

„Die katholische Kirche in Vietnam ist sehr stark. Sie ist eine Art Gegenpol zum kommunistischen Regime – aber nicht im politischen, sondern im intellektuellen und spirituellen Bereich. Das Zugehörigkeitsgefühl der Katholiken zur Kirche ist sehr stark, und die religiösen Praxis wird ausgesprochen ernstgenommen. In einem Land, das vom Konfuzioismus geprägt ist, ist das schon etwas Besonderes. Die Kirche sorgt sogar für die Einrichtung christlicher Dörfer; vor allem in den urbanen Räumen hat die Kirche großen Zulauf. Sie hat einen Platz in der Gesellschaft gefunden.
(rv 24.03.2014 sk)








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