D: Neues Forschungsprojekt zu sexuellem Missbrauch
Die katholischen Bischöfe nehmen einen neuen Anlauf bei der wissenschaftlichen Erforschung
sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Sie wollen an diesem Montag in Bonn bekanntgeben,
welchen Forschungsverbund sie mit der Aufarbeitung des 2010 bekannt gewordenen Missbrauchsskandals
beauftragen wollen. Wie die Katholische Nachrichtenagentur meldet, hatten sich mehrere
interdisziplinäre Forschungsverbünde für das Projekt beworben. Ein Beraterkreis um
den Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, traf
die Entscheidung. Anfang 2013 hatten die Bischöfe die Zusammenarbeit mit dem Hannoveraner
Kriminologen Christian Pfeiffer aufgekündigt. Grund für das Zerwürfnis waren unterschiedliche
Vorstellungen über den Datenschutz und den im Kirchenrecht vorgesehenen Umgang mit
Akten.
Das neue Forschungsprojekt soll nach bisherigen Informationen die Betonung
stärker auf qualitative Untersuchungen legen. Wesentliche Ziele des Projekts „Sexueller
Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige
im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ sind die Untersuchung von Täterstrategien,
Opfererleben und institutionellen Aspekten.