2014-03-21 15:11:35

Russland: Patriarchat betont strikte Neutralität im Krim-Konflikt


Dem Verhalten der russisch-orthodoxen Kirche im Krim-Konflikt wird international große Beachtung geschenkt. Am Freitag veröffentlichte das Moskauer Patriarchat eine Erklärung zur Ukraine, die tags zuvor vom Heiligen Synod der größten orthodoxen Landeskirche formuliert worden war. In ihr wird betont, dass politische Einstellungen, Staats- und Landesgrenzen für den geistlichen Raum der Kirche nicht gelten. Die Krim, über deren künftige kirchlich-jurisdiktionelle Zugehörigkeit Diskussionen geführt werden, wird namentlich nicht erwähnt. Einen Tag vor Beginn der Synoden-Vollversammlung hatte die Moskauer „Triumph-Ansprache“ Präsident Wladimir Putins zum Anschluss der Krim an Russland stattgefunden. Dabei war aufgefallen, dass Patriarch Kyrill I. der großen Triumphrede Wladimir Putins im Sankt-Georgs-Saal des Kremlpalastes demonstrativ ferngeblieben war.

Die Synoden-Erklärung betont, dass die orthodoxe Kirche über den die Gesellschaft in der Ukraine polarisierenden Differenzen stehe. Sie könne sich mit keinem der verschiedenen Standpunkte identifizieren. Die „kanonische ukrainisch-orthodoxe Kirche“, die in Gemeinschaft mit der ganzen Orthodoxie stehe, sei die einzige Kraft, die im Interesse des inneren Friedens Menschen mit „diametral entgegengesetzten Überzeugungen“ versöhnen und einen könne. Die Mitglieder des Heiligen Synods verwiesen darauf, dass die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP) immer konsequent für den Frieden eingetreten sei und sich in der politischen Konfrontation nicht „wie andere religiöse Organisationen“ mit einer Seite identifiziert habe. Die UOK-MP habe wiederholt zum Verzicht auf Gewalt und Blutvergießen aufgerufen. Dies wird als Kritik an die klare Positionierung der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche sowie der nichtkanonisch orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats gewertet.

(kap 21.03.2014 mg)







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