2014-03-21 12:12:26

EU: „Nehmt die Europawahlen ernst!“


RealAudioMP3 Als „drängendste sozialpolitische Aufgabe“ Europas sieht Kardinal Reinhard Marx die fehlenden Hoffnungen, Zukunftschancen und Perspektiven für die Jugend in vielen EU-Mitgliedsländern wie etwa in Griechenland. Marx ist Präsident der EU-Bischofskommission ComECE in Brüssel, die derzeit ihre Vollversammlung hält. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen neben der Lage in der Ukraine auch die Europawahlen von Ende Mai. Hohe Jugendarbeitslosigkeit sei das Schlimmste für das Klima in Europa, so Kardinal Marx. An die Jugendlichen und an alle engagierten Bürger appellierte er mit Blick auf populistische und europafeindliche Parteien: „Nehmt diese Wahlen ernst, damit nicht andere von ihnen profitieren!“

Was auf dem Spiel steht, sagt uns P. Patrick Daly, Generalsekretär der ComECE: das Zusammenleben der Europäer.

„Wir müssen die EU-Bürger davon überzeugen, dass wir auf lange Sicht unsere Probleme nur mit mehr Europa – also mehr Einheit – lösen können. Wir brauchen ein Europa, das mehr integriert. Auch müssen wir uns auf die Wurzeln der Europäischen Union besinnen, und das heißt Subsidiarität und Solidarität. Das eine bedeutet Respekt der eigenen Traditionen und der Unterschiede, das andere heißt, sich gegenseitig zu unterstützen. Gerade die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern könnte so gelöst werden, wenn wir uns gegenseitig unterstützen, ohne dass wir den anderen etwas aufzwingen wollen. Die EU-Bischöfe sind für eine Gesellschaft, in der Gerechtigkeit herrscht.“

Ende Mai werden die EU-Bürger, die zur Urne gehen, 751 Mitglieder des Europaparlamentes wählen. Diese werden künftig wichtige Themen behandeln.

„Zwar gehören beispielsweise die großen Themen, die die Familie betreffen, in den Kompetenzbereich des einzelnen Mitgliedstaates. Aber ohne Zweifel stellt die EU den gesetzlichen Rahmen für solche und weitere wichtige Fragen. Für uns ist der Schutz der Familie sehr wichtig, weil nur dort jeder Mensch sich voll entfalten kann. Dazu benötigt eine Familie aber auch einen Kontext, in dem es wirtschaftliche Stabilität, Arbeit und Sozialleistungen gibt. Das ist aus unserer Sicht sehr wichtig, und da hat die Europäische Union viel beizutragen.“

Die Europawahlen 2014 seien ein wichtiger Ausgangspunkt für die Zukunft des gesamten Kontinents, so P. Daly.

„Die EU befindet sich in einer Übergangsphase. Es geht nun darum, wie die einzelnen Funktionen und Institutionen verändert bzw. verbessert werden können. Und ich denke, dass die katholische Kirche – also die Katholiken Europas – sich auf ihre Werte zurückbesinnen sollte - dies wäre die Katholische Soziallehre, die auch für die EU wichtig ist.“

(rv 21.03.2014 mg)







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