Papstpredigt: Wer nur auf sich selber zählt, hat verloren
Wer nur auf die eigene
Leistung und Reichtümer setzt, wird unglücklich. Das sagte der Papst in der Frühmesse
vom Donnerstag in der Casa Santa Marta. Gewinnen könne nur derjenige, der auf den
Herrn setze, so Franziskus. Dies gelte vor allem in schweren Zeiten. Die Erste Lesung
aus dem Buch des Propheten Jeremia sprach von Verdammnis und Segen. Ausgehend von
diesen zwei Stichwörtern erläuterte der Papst, wie ein Mensch gesegnet sein könne.
Das Tagesevangelium aus Lukas 16 sprach hingegen vom Reichen, der vor seiner Haustür
einen armen Mann namens Lazarus hatte. Der Reiche bleibt im Gleichnis Jesu namenlos.
„Und
gerade dies ist die Verdammnis: Wer nur auf seine eigene Kräfte oder ganz allgemein
auf andere Menschen setzt und nicht auf Gott, der verliert seinen Namen. Wie heißt
du? Und der heutige Mensch antwortet, indem er seine Bankkonto-Nummer angibt. Wie
heißt du? Und der heutige Mensch antwortet, dass er eine Villa an einer bestimmten
Straße besitzt. Wie heißt du? Und als Antwort hören wir Götternamen. Das ist die Verdammnis.”
Jeder
Mensch habe diese Schwäche, so der Papst weiter. Diese Schwäche sei dadurch gekennzeichnet,
dass wir unsere Hoffnung auf uns selber setzen.
„An diesem Fastentag können
wir uns alle die Frage stellen: Wo ist unsere Hoffnung geblieben? Hoffen wir auf den
Herrn oder sind wir Heiden, die auf Götter hoffen, die wir selber erschaffen haben?
Trage ich noch einen Namen, oder habe ich meinen Namen gar verloren? Heiße ich nur
noch ,Ich`, oder ,Mein´? Dieser Egoismus ist aber alles andere als unsere Rettung!“
Das
„Tor der Hoffnung“ stehe allerdings offen für alle, fügte Franziskus an.
„Bis
zum Schluss hat jeder eine Chance, dieses Tor zu öffnen. Als der Reiche merkte, dass
er seinen Namen verloren hatte, sagte er ganz schlicht und bescheiden: Vater. Und
die Antwort des Herrn war ebenfalls ganz schlicht und einfach: Sohn. Jeder von uns
kann dieses Wort benützen, das mehr als nur ein Zauberwort ist: Vater! Er wartet immer
auf uns, um uns mit seiner Begrüßung zu empfangen: Sohn! Bitten wir den Herrn um die
Gnade, weise genug zu sein, um nur auf Ihn zu vertrauen und nicht auf Dinge oder menschliche
Kräfte; nur auf Ihn.“